Dramatische Geschichten, mit viel Witz erzählt

Die „Griechischen Filmtage“ holen Stars wie Theo Angelopoulos ins Filmhaus Nürnberg. Darauf ist das ehrenamtliche Team vom Griechischen Kunstclub zu Recht stolz.
von  Abendzeitung
Erster Teil einer Trilogie: Mit „Eleni - Die Erde weint“ (2004) von Theo Angelopoulos werden die „Griechischen Filmtage“ eröffnet.
Erster Teil einer Trilogie: Mit „Eleni - Die Erde weint“ (2004) von Theo Angelopoulos werden die „Griechischen Filmtage“ eröffnet. © Griechische Filmtage

NÜRNBERG - Die „Griechischen Filmtage“ holen Stars wie Theo Angelopoulos ins Filmhaus Nürnberg. Darauf ist das ehrenamtliche Team vom Griechischen Kunstclub zu Recht stolz.

Griechisches Kino? Man denkt an den Cannes-, Venedig- und Berlinale-erprobten Theo Angelopoulos. Und schweigt, weil einem keine anderen Filme in den Sinn kommen als die des Meisters: „Der große Alexander“ oder „Der Blick des Odysseus“.

Doch Rettung naht der Bildungslücke: Von Donnerstag an präsentiert der Griechische Kunstclub Nürnberg zusammen mit dem Filmhaus die ersten „Griechischen Filmtage“. Bis Sonntagabend stehen neben sieben handverlesenen Filmen auch die Stars des griechischen Kinos auf dem Programm: Zur Eröffnung reist Angelopoulos an (und zeigt mit „Eleni - Die Erde weint" einen seiner jüngsten, mit „Rekonstruktion“ einen seiner ältesten Filme). Regisseur und Schauspieler Antonis Kafetzopoulos wird über „Die Frau ist... ein harter Mensch" und „Der kleine griechische Taufpate" diskutieren. Kostas Kapakas stellt seine Filme „Peppermint“ und „Uranya“ vor und Lagia Giourgou „Ljubi“.

Filmtageleiterin Irini Pappa, wie sämtliche anderen Organisatoren ehrenamtlich engagiert, ist selbst überrascht, dass alle angefragten Künstler kommen werden. In Griechenland sind sie Stars, auch wenn das Land keine Kinonation ist: „Die meisten warten, bis die Filme auf Premiere laufen.“ Mit Ausnahme der Angelopoulos-Dramen erleben alle Filme in Nürnberg ihre Deutschland-Premiere. Vier von ihnen werden gerade von Kulturclub-Mitgliedern untertitelt.

Möglich wurde das No-Budget-Projekt, weil griechische und deutsche Behörden, Sponsoren und das KUF mit am Festival-Strang zogen. Und wegen der Selbstausbeutung der Kunstclub-Mitglieder: „Die Filmtage haben nahezu alle anderen Aktivitäten wie Theater, und Tanz lahmgelegt.“

Ausgebucht sind bereits die Schulvorstellungen. Auch sonst hofft Pappa auf ein volles Haus. Und wirbt für die Qualität der ausgewählten Filme: „Die Geschichten klingen dramatisch, aber sie werden mit viel Witz erzählt.“

Sicher ist sich Pappa, dass es eine Fortsetzung der Filmtage geben wird. Und auch nach Ende dieses Start-Festivals ist das griechische Kino in Nürnberg nicht gleich wieder abgemeldet. Das Filmhaus zeigt den Dezember über eine Retrospektive mit Angelopoulos-Werken. Georg Kasch

Programm unter www.griechische-filmtage-nbg.de

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