Drama in Freising: Ronarts Mama geht es besser

Die 32-Jährige ist aus dem künstlichen Koma erwacht, die Kripo will die zweifache Mutter bald vernehmen. Doch die Hintergründe des Freisinger Familiendramas sind weiter unklar.
von  Abendzeitung
Familiendrama in Freising: Leichen werden aus dem Wohnhaus gebracht
Familiendrama in Freising: Leichen werden aus dem Wohnhaus gebracht © Georg Barth

FREISING/INGOLSTADT - Die 32-Jährige ist aus dem künstlichen Koma erwacht, die Kripo will die zweifache Mutter bald vernehmen. Doch die Hintergründe des Freisinger Familiendramas sind weiter unklar.

Der kleine Ronart darf wieder hoffen. Seiner Mama geht es etwas besser. Tagelang hatten Ärzte um das Leben der 32-Jährigen gekämpft. Ihr Zustand hat sich inzwischen stabilisiert. Dinore K. war in der Nacht zum Karsamstag von ihrem eifersüchtigen Ex-Mann in ihrer Wohnung in Freising niedergeschossen worden. Ayet K. tötete anschließend den gemeinsamen Sohn Aulon (5) und beging dann Selbstmord. Nur der zweijährige Ronart blieb unverletzt (AZ berichtete).

Nach dem blutigen Familiendrama an Ostern ist die zweifache Mutter jetzt außer Lebensgefahr. Gestern wurde sie aus dem künstlichen Koma geholt, in das sie die Ärzte versetzt hatten. Ayet K. hatte ihr mehrmals in die Brust geschossen. „Sobald es möglich ist, soll sie im Krankenhaus zu der Bluttat vernommen werden“, sagte Ulrich Pöpsel vom Polizeipräsidium Oberbayern.

Unklar ist, ob Ayet K. die Tat plante oder spontan handelte, und wie er in die Wohnung im Freisinger Stadtteil Vötting gelangte. „Es sind noch viele Fragen offen, die uns eventuell die Frau beantworten kann“, betont Ulrich Pöpsel.

Offen ist auch noch immer, woher der Busfahrer die Waffe hatte. Es handelt sich um eine tschechische Pistole, die modifiziert und umgebaut wurde.

Ayet K. war vor drei Jahren mit seiner damals schwangeren Frau in die Wohnung in Vötting gezogen. Nachbarn beschreiben ihn als sehr freundlichen und netten Mann. Seinen herzkranken Sohn Aulon liebte er über alles.

Ayet K. hatte aber auch dunkle Seiten. Er war rasend eifersüchtig. Sobald seine Frau auch nur in die Richtung eines anderen Mannes sah, flippte er aus. Freundinnen erzählte Dinore K., dass er sie öfter geschlagen habe. Das war auch der Grund, weshalb sie ihn verließ. „Ich liebe meinen Mann“, sagte sie zu einer Freundin, „aber für die Kinder ist es besser, wenn wir uns trennen“.

Ayet K. zog nach Hohenkammer. Auf seine Kollegen machte der Busfahrer einen depressiven und niedergeschlagenen Eindruck. Am Karfreitag kehrte er zu seiner Familie zurück und schoss wild um sich. Als Motiv nimmt die Polizei an, dass er mit der Trennung nicht zurecht kam.

Sobald es Dinore K. wieder besser geht, darf Ronart zurück zu seiner Mama. Bis dahin bleibt er in der Obhut einer Münchner Klinik.

R. Hub

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