Dirnen-Killer: Ich habe es getan!

Prozess gegen 46-Jährigen in Hof: Er hatte im März 2006 eine Rumänin mit fünf Schüssen getötet. Die Polizei fahndete in ganz Europa.
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Der Angeklagte hält sich im Landgericht in Hof einen Ordner vor sein Gesicht.
dpa 2 Der Angeklagte hält sich im Landgericht in Hof einen Ordner vor sein Gesicht.
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Prozess gegen 46-Jährigen in Hof: Er hatte im März 2006 eine Rumänin mit fünf Schüssen getötet. Die Polizei fahndete in ganz Europa.

HOF/SAALE Der Prozess vor dem Landgericht Hof begann gestern mit einem Geständnis: Der 46-jährige Angeklagte gab zu, im März 2006 die 22-jährige Rumänin Anamaria N. in ihrer Wohnung in Hof erschossen zu haben.

Zuvor hatte er mit der Prostituierten, die sich „Karina“ nannte und sich als rassige Spanierin ausgab, um den Preis für ihre Liebesdienste gestritten. Die Frau habe ihn beschimpft und einen „Ossi ohne Geld“ genannt, sagte der Mann, der aus Leipzig stammt und im Landkreis Bayreuth wohnt. Daraufhin habe er „plötzlich die Waffe in der Hand gehabt, das Magazin war leer, und die Frau lag blutüberströmt an der Wand“, so der 46-Jährige weiter. Den Ermittlungen zufolge hat der Angeklagte neunmal mit seiner Waffe auf die junge Frau geschossen. Fünf Schüsse trafen.

Ein Freier fand ihre Leiche

Er war mehr als ein Jahr später aufgrund von Bildern einer Überwachungskamera im Etablissement der Frau festgenommen worden. Die Kamera hatte den hageren Mann mit Zipfelmütze und Hornbrille gefilmt, als er das Haus von Anamaria N. betrat und wieder verließ.

Kurze Zeit nach der Bluttat betrat ein zweiter Mann das Haus – der kurze Zeit später entsetzt herauslief. Es war ein 22-Jähriger, der Anamaria N. besuchen wollte – und ihre Leiche fand.

Bei der Fahndung nach dem Killer ließ die Kripo nichts unversucht. So wurde der Fall am 11. Juni 2006 in der MDR-Sendung „Kripo live“ aufgerollt. Die Soko „Karina“ verfolgte Spuren in ganz Europa. Die Polizei fahndete monatelang nach dem Angeklagten und kam ihm bei Ermittlungen wegen Waffengeschäften auf die Spur. In der Wohnung des Angeklagten wurden bei ein Dutzend Schusswaffen gefunden, darunter eine Pumpgun. Einen Waffenschein dafür besaß der Mann nicht. Das Bundeskriminalamt fand nach einer Überprüfung der Waffen heraus, dass Anamaria N. mit einer Pistole mit Schalldämpfer aus dieser Sammlung erschossen wurde. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann vor, die Wohnung der Prostituierten bereits mit dem Vorsatz betreten zu haben, sie zu töten. Die Anklage lautet deshalb auf Mord.

C. Landsgesell

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