Digitalminister kritisiert Australiens Social-Media-Verbot

In Australien wird das Gesetz, was sich auch viele Eltern bei uns bisweilen wünschen: Wer unter 16 Jahre jung ist, darf keinen Account mehr in sozialen Netzwerken haben. Das ruft auch Kritik hervor.
dpa |
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In Australien sind Benutzerkonten für unter 16-Jährige bei Instagram und Co künftig verboten. (Symbolvild)
In Australien sind Benutzerkonten für unter 16-Jährige bei Instagram und Co künftig verboten. (Symbolvild) © Alicia Windzio/dpa
München

Bayerns Digitalminister Fabian Mehring lehnt ein Social-Media-Verbot für Jugendliche unter 16 Jahren nach australischem Vorbild für Europa kategorisch ab. "Es ist geradezu spektakulär bis absurd, dass ausgerechnet Teile der Boomer-Generation den Digital Natives das Internet verbieten wollen. Die Augen zu verschließen und mit Verboten zu reagieren, löst kein Problem", sagte der Freie-Wähler-Politiker in München.

Gesetz verbietet in Australien Social-Media-Konten unter 16 Jahren

Kinder und Jugendliche in Australien dürfen in Zukunft keine eigenen Konten mehr auf großen Social-Media-Plattformen wie Instagram, Snapchat, Tiktok oder Youtube besitzen, bis sie 16 Jahre alt werden. Das Gesetz tritt an diesem Mittwoch in Kraft.

Die Regierung will junge Menschen damit vor Risiken wie Cyber-Mobbing schützen, ihnen aber nach eigenen Angaben auch eine echte Kindheit zurückgeben. Bei Verstößen drohen den Plattformen hohe Bußgelder von bis zu 49,5 Millionen australischen Dollar (27,9 Millionen Euro).

Mehring: Verbotsgesetz ist "grundfalsch"

Laut Mehring zeige der Rechtsstreit vor dem Obersten Gericht in Canberra um das australische Gesetz, "wie schnell freiheitsbeschneidende Maßnahmen für junge Menschen global Schule machen könnten. Für Bayern und Europa sei dieser Weg jedoch "grundfalsch"", betonte er.

Medien-Kompetenz als Schlüsselkompetenz des Jahrhunderts

Statt restriktiver Vorgaben setzt Mehring auf Medien-Kompetenz als "Schlüsselkompetenz unseres Jahrhunderts". Junge Menschen, die ihr Leben in einer digitalen Welt verbringen würden, müssten fit für die digitale Zeitenwende und das KI-Zeitalter gemacht werden. "Altersgrenzen wären die falsche Antwort – sie wirken wie eine Kapitulation vor der digitalen Transformation. Unser Ansatz lautet: Medienkompetenz statt Verbotsstaat."

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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