Dieses Ehepaar rettet arme Hunde aus Versuchslabor!

Die Beagle-Dame Bonny war als Versuchshund in einem Labor gezüchtet und gehalten worden. Dann kam sie über den Verein „Tiere in Not“ zu Bernd (56) und Waltraud (54) Schwemmer nach Oberasbach. Seit acht Jahren hat sich das Ehepaar den Beagles mit dem schrecklichen Schicksal verschrieben, vermittelt inzwischen selber die armen Kreaturen an Tierfreunde weiter.
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Die Tierfreunde Waltraud und Bernd Schwemmer mit ihren drei Schützlingen Bonny, Sammy und Benny.
privat Die Tierfreunde Waltraud und Bernd Schwemmer mit ihren drei Schützlingen Bonny, Sammy und Benny.

Die Beagle-Dame Bonny war als Versuchshund in einem Labor gezüchtet und gehalten worden. Dann kam sie über den Verein „Tiere in Not“ zu Bernd (56) und Waltraud (54) Schwemmer nach Oberasbach. Seit acht Jahren hat sich das Ehepaar den Beagles mit dem schrecklichen Schicksal verschrieben, vermittelt inzwischen selber die armen Kreaturen an Tierfreunde weiter.

OBERASBACH Als Hundedame Bonny im Alter von vier Jahren das erste Mal raus durfte, war das für sie ein Schock. Sie kannte keine Natur, hatte noch nie an einem Baum geschnuppert, war nie durch eine Wiese getollt und hatte ihre Schnauze in kühle Erde gebuddelt. Sie hatte noch keine Hornhaut an ihren Pfoten und keine Kraft für Spaziergänge. Die Beagle-Dame Bonny war als Versuchshund in einem Labor gezüchtet und gehalten worden. Dann kam sie über den Verein „Tiere in Not“ zum Ehepaar Schwemmer nach Oberasbach.

Seit acht Jahren haben sich Bernd (56) und Waltraud (54) Schwemmer den Beagles mit dem schrecklichen Schicksal verschrieben, vermitteln inzwischen selber die armen Kreaturen an Tierfreunde weiter. „Die Rasse ist bei Tierversuchen so beliebt, weil der Beagle geduldig ist und auch dann nicht bösartig wird, wenn man ihn quält“, erklärt Bernd Schwemmer.

Im Laufe der Zeit fanden bei dem Ehepaar auch noch Benny (6) und Sammy (2) ein neues Zuhause. Jetzt genießt das Hundetrio in Oberasbach sein neues Leben. „Der Vorteil der Versuchshunde ist, dass sie eine gute soziale Prägung haben, weil sie in kleinen Rudeln gehalten werden“, so der passionierte Tierfreund, der durch eine schwere Krankheit zum Frührentner geworden ist und nun viel Zeit für die Vierbeiner hat.

Der Schritt in die Freiheit: für die Tiere erstmal ein Riesenschock

Der Schritt in die Freiheit sei für die Tiere erstmal ein Riesenschock. Denn den Hunden – eigentlich brauchen Beagles zwei Stunden Auslauf pro Tag – schmerzen schon nach einer Viertelstunde die noch samtweichen Pfoten. „Man muss bei ihnen langsam anfangen, damit Ausdauer und Muskulatur gestärkt werden.“ Das nächste Problem ist die Angst – vor allem vor Männern. „Jede Familie, die sich für so ein Tier entscheidet, muss wissen, dass der Hund länger braucht, um vor allem zum Mann Vertrauen zu fassen“, erklärt Schwemmer.

Das Ehepaar fährt inzwischen selbst in die Labors, um die Hunde abzuholen und weiterzuvermitteln. Zu den Versuchsanstalten haben sie allerdings keinen Zugang: „Wir bekommen die Tiere im Büro übergeben. Ich bin froh, dass ich das andere nicht sehen muss.“

Bald ist es wieder soweit: Demnächst bekommen die Schwemmers 21 Rüden aus einem Labor, das geschlossen wird – und suchen neue Herrchen. „Die sind mit den Hunden aber gut umgegangen, waren sogar mit ihnen Gassi“, so Bernd Schwemmer.

Nähere Infos unter 0911/697235 oder unter www.laborbeagle.eu

Andrea Uhrig

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