Dieses Auto mähte 5 Menschen nieder

Es passierte bei einer Oldtime-Rallye in Oberfranken: Ein Junge (6) schwebt in Lebensgefahr – sechs Zuschauer erlitten einen Schock
A. Röpcke |
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Blutiges Ende des Oldtimer-Rennens: Der Fahrer des aufgemotzten VW Polo verlor im Zielbereich die Kontrolle über sein Fahrzeug und mähte fünf Zuschauer nieder.
dpa Blutiges Ende des Oldtimer-Rennens: Der Fahrer des aufgemotzten VW Polo verlor im Zielbereich die Kontrolle über sein Fahrzeug und mähte fünf Zuschauer nieder.

KULMBACH Der im Rallyestil rot-weiß lackierte, aufgemotzte VW Polo hatte die 3,5 Kilometer lange und kurvenreiche Strecke bereits hinter sich. Im Zielbereich passierte das Schreckliche: Der Fahrer (32) musste wegen eines andere Autos bremsen, verlor die Kontrolle über sein Fahrzeug, schleuderte – und mähte fünf Zuschauer nieder. Das schlimme Ende der traditionsreichen Autorallye „Frankenwald Berg-Revival“ zwischen Stadtsteinach und Presseck – 20 Kilometer nördlich von Kulmbach.

Ein sechsjähriger Bub wurde schwer verletzt und mit einem Hubschrauber in eine Klinik gebracht. „Lebensgefahr ist nicht auszuschließen“, sagte Polizeisprecher Norbert Schuberth am Unglücksort. Vier Opfer im Alter zwischen 9 und 72 Jahren erlitten mittelschwere Verletzungen wie Brüche. Sechs Zuschauer mussten wegen Schocks behandelt werden. „Der Fahrer blieb unverletzt.“ Das Rennen wurde noch während des ersten Durchgangs abgebrochen. Ob die Opfer nicht wie vorgeschrieben hinter der Streckenabsperrung standen, muss noch ermittelt werden. Diesen Hinweisen werde nachgegangen, sagte Schuberth. Wie schnell der Fahrer unterwegs war, wusste er nicht. Nach Angaben des Veranstalters – dem Motorsportclub Presseck – ist es bei der seit 2002 jährlich ausgerichteten Veranstaltung noch nie zu einem schweren Unfall gekommen.

„Ich stehe unter Schock“, sagte Clubchef Erich Denzler. „Das Auto ist auf der Zieldurchfahrt rausgerutscht. Die Bremsspur ist vielleicht zehn Meter lang.“ Laut Denzler gehören die Opfer zu einer Gruppe, die mehrfach aufgefordert wurde, sich hinter das Absperrband zu stellen. Die Anweisungen seien allerdings ignoriert worden. „Ich hoffe, dass das Kind überlebt“, sagte Denzler.

Der Veranstalter schätzte, dass etwa 1000 Zuschauer das Rennen verfolgten. Das Berg-Revival ist kein klassisches Autorennen, bei dem der Schnellste gewinnt, sondern eine Showfahrt. Die etwa 150 Fahrzeuge, darunter auch Oldtimer und historische Motorräder, absolvieren dreimal die Steilstrecke von Stadtsteinach bis kurz vor Presseck. Ziel ist es, die erste Rundenzeit auch bei den folgenden zwei Runden zu erreichen. Es ist daher sinnlos zu rasen. Die Autos dürfen nicht jünger als Baujahr 1991 sein.

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