Dieser Nürnberger kämpft gegen Korruption

Oberstaatsanwalt Robert Heusinger (63) bekam jetzt von der Republik Bulgarien einen Orden verliehen
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Oberstaatsanwalt Robert Heusinger zeigt den Orden.
bayernpress.com Oberstaatsanwalt Robert Heusinger zeigt den Orden.

Oberstaatsanwalt Robert Heusinger (63) bekam jetzt von der Republik Bulgarien einen Orden verliehen

NÜRNBERG Der Verdienstorden der Republik Bulgarien wurde ihm kürzlich für seinen Kampf gegen Kriminalität und Korruption in dem Land verliehen. Seit Jahren unterstützt der Nürnberger Oberstaatsanwalt Robert Heusinger (63) als Mitglied eines EU-Expertenteams Kollegen des Balkanstaats beim Aufbau einer schlagkräftigeren Justiz.

Die Nürnberger Strafverfolger haben seit 2006 Partnerschafts-Beziehungen zur Behörde in Sofia. Seit 2008 fährt Robert Heusinger, Leiter der hiesigen Wirtschaftsabteilung, im Rahmen der EU-„Mission Sofia“ mehrmals hinüber. Denn erst auf Druck der EU habe man dort zwei Spezialabteilungen geschaffen zur Bekämpfung von Wirtschaftskriminalität.

So wurden nach dem EU-Beitritt 2007 Betrügereien mit EU-Fördermitteln in Millionenhöhe begangen. Bulgarische Firmen erhielten beim Kauf von Maschinen die Hälfte des Kaufpreises erstattet. In der Folge schickten deutsche Lieferanten überteuerte Altgeräte. Den Gewinn teilte man sich. Dass Bulgarien diese Fälle mit deutscher Hilfe überraschend zügig anklagte, „war schon ein Riesenerfolg“, so Heusinger. Die Betrugsprozesse laufen jetzt in Bulgarien und Deutschland. Als Folge hat die EU gesperrte Fördergelder (280 Millionen Euro) wieder freigegeben.

Zäh ist der Kampf gegen Korruption. „Sie ist nicht zu leugnen“, stellte Heusinger fest. Selbst manche Prozesse werden mit Geld entschieden, denn Juristen verdienen wenig, Staatsanwälte etwa 600 Euro im Monat. So sei in einem Zivilprozess ein Richter mit 7500 Euro bestochen worden. Und sichergestellte Autos werden nicht, wie hierzulande, zugunsten des Staates versteigert, sondern gerne von Justizleuten gefahren. cis

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.