Dieser Bankräuber wurde wegen eines Haares gefasst: Jetzt stand er vor Gericht

Günther K. war der Kopf eines Trios, das einst bundesweit sechs Banken überfiel und 370.000 Euro erbeutete. Er sitzt bereits wegen anderer Überfälle in einem hessischen Gefängnis
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War der Kopf des Trios: Ex-Banker Günter K. (54), der sein halbes Leben im Knast verbracht hat.
bayernpress War der Kopf des Trios: Ex-Banker Günter K. (54), der sein halbes Leben im Knast verbracht hat.

Günther K. war der Kopf eines Trios, das einst bundesweit sechs Banken überfiel und 370.000 Euro erbeutete. Er sitzt bereits wegen anderer Überfälle in einem hessischen Gefängnis

NÜRNBERG Er war der Kopf eines Trios, das einst bundesweit sechs Banken überfiel und 723.000 Mark (370.000 Euro) erbeutete. Jetzt, 13 Jahre danach, stand Bankkaufmann Günter K. (54) am Donnerstag wegen schwerer räuberischer Erpressung vor dem Nürnberger Landgericht. Durch ein (!) im Fluchtauto gefundenes Haar eines Komplizen konnten die Täter gefasst werden.

Verjährungsfrist in diesem Fall: 20 Jahre

Verjährt waren die Taten da noch lange nicht. Die Frist beträgt bei diesem Delikt laut Justizpressesprecher Thomas Koch 20 Jahre, die Höchststrafe 15 Jahre. Die geständigen Helfer des grauhaarigen Oberbayers wurden bereits 2008 verurteilt: Der Unterfranke Jürgen E. (47) erhielt sieben Jahre Haft, der Amberger Maik C. (47) drei Jahre und neun Monate – er war nur dreimal dabei.

In bewährter Manier hatten sie in Franken die Raiffeisenbank-Filiale in Burghaslach überfallen: Mittäter Maik C. verschaffte sich mit einem Vorschlaghammer Zutritt zum Kassenraum, Günter K. bedrohte mit einer Gaspistole samt aufgesetztem Abflussrohr als Schalldämpfer die Mitarbeiter. Und kassierte die Tasche mit 75.000 Mark.

Das Haar wurde schon 2005 per DNA-Analyse entschlüsselt

Ausgerechnet im gestohlenen und an der Raststätte Steigerwald zurückgelassenen Fluchtauto – einem roten VW Golf – wurde eines von Maik C.s Haaren gefunden und 2005 per DNA-Analyse entschlüsselt. „Schon irre, dass das Ganze durch ein Haar von Ihnen aufgeflogen ist“, fand selbst Richter Ulrich Flechtner. „Also ich bin nicht stolz darauf“, sagte Zeuge C. trocken und schüttelte seinen schwarz-grauen Bürstenhaarschnitt. Als die Polizei ihn damals mit dem DNA-Ergebnis konfrontierte, packte er aus. Seine Strafe hat er fast schon abgesessen. Er will sich später „um alte Leute kümmern“.

Seinen Anteil an den Überfällen habe Maik C. auf den Kopf gehauen: „Ich wollte dieses Geld loshaben“. Anführer Günter K. wiederum ging mit seinem Technik-Laden pleite, wurde nach weiteren Banküberfällen in Hessen geschnappt und eingesperrt.

Der Berufskriminelle verbüßt derzeit acht Jahre Haft in Hessen

Der Berufskriminelle saß bereits die Hälfte seines Lebens hinter Gittern. Er verbüßt derzeit acht Jahre Haft in Schwalmstadt (Hessen). Außerdem ist bereits Sicherungsverwahrung verhängt. Unter Einbeziehung der letzten Strafe erhielt K. gestern zwölfeinhalb Jahre Haft, kommt nach der Sicherungsverwahrung (weitere zehn Jahre) spätestens im Jahr 2026 frei. cis

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