Diese Totengräber müssen lange hinter Gitter

Bestatter-Mord: Der eigentliche Täter wandert 13 Jahre, der Drahtzieher lebenslang in den Knast
NÜRNBERG Mit langen Haftstrafen ist am Montag der bizarre Mordprozess gegen zwei fränkische Bestatter zu Ende gegangen. Während der Drahtzieher des fast perfekten Verbrechens lebenslang hinter Gitter muss, profitierte der eigentliche Täter von der Kronzeugenregelung. Er muss nur 13 Jahre ins Gefängnis.
Nach Überzeugung des Schwurgerichts erschlugen die beiden Bestatter ihren Berufskollegen Erich W. (43) mit einem Kantholz aus dem Sarglager – und äscherten dessen Leiche dann unter falschem Namen ein. Das Verbrechen wäre vermutlich nie aufgeklärt worden, wenn nicht einer der beiden Täter, Friedrich P., wegen Betrugsverdachts von der Polizei vernommen worden wäre. Und dabei auch gleich den Mord gestand!
Zentrale Figur in dem Kriminalfall war Michael S. (53), ein mehrfach wegen Betrugs vorbestrafter „Märchen- und Geschichtenerzähler hoch drei“, wie ihn ein Zeuge beschrieb. Er hatte zum einen Friedrich P. in eine Art Abhängigkeitsverhältnis zu sich gebracht, andererseits das spätere Mordopfer mit abenteuerlichen Versprechungen an sich gebunden. 100 Millionen Euro aus irakischen Schwarzgeldgeschäften hatte er ihm in Aussicht gestellt, wenn er für das riskante Geldgeschäft den Strohmann spiele. Unglaublich: Erich W. glaubte ihm das auch noch. Am Ende stand er dann allerdings vor den wirtschaftlichen Ruinen seines Geschäfts.
Als Erich W. immer heftiger Geldforderungen stellte, beschloss Michael S., ihn aus dem Weg zu räumen. Er lockte ihn im April 2007 unter einem Vorwand in sein Geschäft, verwickelte ihn in ein Gespräch – und gab schließlich ein verabredetes Zeichen. Daraufhin schlug Friedrich P. mit dem Kantholz zu. hr