Diese Show war echt stark!

Die Wrestling-Veranstaltung in der nahezu ausverkauften Arena begeisterte die Fans der kalkulierten Catch-Kämpfe

NÜRNBERG „Wenn der Undertaker mei Vadder wär, des tät ich super finden." Die Augen des 12-Jährigen leuchten, als er seinem Kumpel das eben erworbene T-Shirt unter die Nase hält. Darauf ist der grimmig dreinschauende Undertaker abgebildet, der vielleicht populärste Vertreter der Wrestling-Zunft. Am Freitag machte die Wrestling-Karawane nach zwei Jahren Pause wieder in Nürnberg Halt. Die Arena war praktisch ausverkauft, nur der Undertaker ließ sich nicht blicken. Ein Tiefschlag, denn die Wrestling-Fans hatten fest mit ihrem Ring-Idol gerechnet. Daneben präsentierte World Wrestling Entertainment (WWE) ihre bekanntesten Gesichter.

Darunter auch The Big Show, ein weit über zwei Meter großer und 200 Kilo schwerer Koloss, der bei WWE die Rolle des Paradebösen spielt: Paul Wight (36). Als er vom 3. Seil auf der Matte landete, fiel der Ring in sich zusammen – ungeplant. Wrestling, das ist Sport und Schauspiel. Die Drehbuch-Schreiber arbeiten die Rollen aus, und die Anhänger verfolgen die Geschichten rund um die Kunstfiguren aufmerksam. Wenn sich Big Show gleich mit den Fans anlegt, buht die Halle! Sein Gegner ist Champion Triple H., er gewinnt natürlich, die Halle jubelt! Shelton Benjamin und R-Truth zeigen technisch anspruchsvolles Catchen und wirbeln dabei durch die Luft. Trotz perfekter Körperbeherrschung ist da die Verletzungsgefahr hoch.

Kampf-Blondine zog sich für den "Playboy" aus

Einst waren die Frauen im Wrestling nur schmückendes Beiwerk. Heute garantieren die so genannten Diven-Kämpfe sportliche Höchstleistungen. Vorreiterin ist Michelle McCool, eine üppige Blondine, die auch bereits das Faltblatt im „Playboy" schmückte. Heute schultert sie in wenigen Minuten ihre hinterhältige Gegnerin. Und das freut nicht nur die Männer in der Arena. Herbert Keller