Die Treue des Publikums ist „eine Sensation“
NÜRNBERG - Die Zuschauer folgen dem dankbaren Schauspieldirektor Klaus Kusenberg auch in die Ausweichspielstätten
"Ich kann da nur auf Knien danken“, sagt Nürnbergs Schauspieldirektor Klaus Kusenberg über die „Treue“ eines Publikums, das sich auch durch die Randlage der Ausweichspielorte nicht verschrecken lässt. Die Tafelhalle, Kammerspielersatz mit 311 Plätzen, verzeichnet in den ersten Monaten nach der sanierungsbedingten Schließung des Schauspielhauses nach Angaben von Kusenberg eine Auslastung von fast 100 Prozent, die Kongresshalle (430 Plätze) „gegen 90 Prozent“: „ Für eine Umbauspielzeit empfinde ich das als Sensation.“
Keine "sicheren Nummern"
Im Oktober 2010 soll das Stammquartier, das gerade für 32 Millionen ein neues Foyer, neue Technik, neue Zuschauerräume und einen „Blue Box“-Ersatz erhält, planmäßig wiedereröffnet werden. Das 50. Jubiläum des Schauspielhauses im September 2009 wird vor diesem Hintergrund eher ein Baustellen-Zeremoniell. Die folgende Spielzeit 09/10, die Kusenberg nicht „mit sicheren Nummern“ bestreiten will, kommt „eingeschränkt“ daher. Die Kongresshalle wird im Mai 2010 wieder für die Symphoniker freigemacht. Nur in der Tafelhalle wird bis Ende Juli gespielt.
Bühnenbild-Aufwand unterschätzt
Unterschätzt habe man den Bühnenbild-Aufwand in den Ersatzquartieren. Deswegen wird die Uraufführung von Franzobels „Das Zeugenhaus“ von Juni auf Dezember verschoben. Premierenersatz ist „Samstag, Sonntag, Montag“ – ein Abgesang auf Italiens Machokultur von Eduardo de Filippo für 17 Schauspieler. daer
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