Die Tragödie von Lauf: Jetzt redet der Polizist

Oliver B. wurde von seiner Ex stundenlang mit der Pistole bedroht – der Schuss überraschte ihn am Boden.
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Wurde aus dem Krankenhaus entlassen: Polizist Oliver B. Auf einer Reha soll er wieder zu Kräften kommen – auch psychisch.
Polizei 2 Wurde aus dem Krankenhaus entlassen: Polizist Oliver B. Auf einer Reha soll er wieder zu Kräften kommen – auch psychisch.
Sie schoss sich im Büro in den Kopf: Polizistin Maria W.
10nach8 2 Sie schoss sich im Büro in den Kopf: Polizistin Maria W.

Oliver B. wurde von seiner Ex stundenlang mit der Pistole bedroht – der Schuss überraschte ihn am Boden.

LAUF Die letzten Geheimnisse im Laufer Polizisten-Drama sind gelüftet: Der Beamte Oliver B. (30), der am 3. Januar von seiner Ex-Freundin Maria W. (25) auf seiner Dienststelle in Lauf angeschossen wurde, kann sich an jede Einzelheit erinnern. Es sind erschütternde Details, die er nun einen guten Monat später seinen Kollegen bei einer Vernehmung erzählte. So wurde er stundenlang von seiner Ex-Freundin mit der Waffe bedroht – und er hatte keine Chance, das irgendjemandem mitzuteilen, ohne dass sie es bemerkt hätte.

Maria W., selbst Polizistin aus Lauf, hatte sich nach der Attacke auf ihren Ex-Freund mit einem Kopfschuss getötet. Ärzte bemühten sich erfolglos um ihr Leben, während sie Oliver B.s retten konnten.

Mit Psychologen versucht er zu verarbeiten, was geschah

Die Art der Verletzungen, die er erlitt, war ungewöhnlich. Er hatte einen Durchschuss im Hals-/Kopfbereich und an der rechten Hand. Oft wurde gerätselt, wie derartige Verwundungen durch nur eine Kugel entstanden sein können. Die Lösung: Oliver B. hatte sich nach dem stundenlangen Rede-Marathon mit seiner Ex, die um die Beziehung kämpfte, auf den Boden gesetzt. Die Beine angezogen, den Kopf in die Hände gestützt – so saß er dort, als sie auf ihn schoss.

Anfangs wurde vermutet, er hätte sich zu wehren versucht, hätte vielleicht in die Waffe gegriffen, so hätte sich auch ein Schuss lösen können. Doch das war unmöglich: Zwischen ihm und Maria W. standen zwei Schreibtische.

Vorletzte Woche wurde Oliver B. aus dem Krankenhaus entlassen, er befindet sich jetzt in einer Reha-Klinik, den Umständen entsprechend geht es ihm gut.

Mit Psychologen versucht er zu verarbeiten, was an jenem 3. Januar geschah. Dass seine Freundin ihn stundenlang mit einer Waffe bedrohte; dass ihm die Kollegen in den anderen Zimmern und auch das Sondereinsatzkommando nicht helfen konnte, eben um sein Leben mit einem Zugriff nicht unnötig zu gefährden; dass seine Freundin ihn schlussendlich umbringen wollte.

Weshalb allerdings die Vorzeigepolizistin Maria W., der eine steile Karriere vorausgesagt worden war, doch noch abdrückte, kann sich Oliver B. selbst nicht erklären. Hatte Maria W. doch immer wieder an diesem 3. Januar wiederholt: „Ich will keinem wehtun.“ sw

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