"Die stopfen dich aus!"
Ein Schizophrener droht seinem Kontrahenten mit Entführung und Tod. Vor Gericht kann er nichts zu seiner Entlastung vortragen - weil er schwänzt.
MÜNCHEN/FÜRSTENFELDBRUCK Vor einem Brucker Supermarkt kam es zum Showdown: Robert G. (30) soll am 19. April in Kung-Fu-Manier mit gestrecktem Bein einen Mann angesprungen und am Becken getroffen haben. Der stürzte. Robert G. zog sein Taschenmesser und wollte auf sein Opfer einstechen.
Doch eine mutige Frau ging dazwischen, zog den 30-Jährigen von seinem Opfer weg. Sie verletzte sich dabei durch einen Tritt des Täters am Finger. Robert G. leidet nach Ansicht der Ermittler an Schizophrenie, war zum Tatzeitpunkt im April nicht schuldfähig.
Über die Hintergründe des Streits wurde gestern nichts bekannt. Der Grund: Robert G. erschien erst gar nicht zum Termin.
Die Ermittler werfen ihm unter anderem vor, dass der 30-Jährige seinem Opfer bereits ein halbes Jahr zuvor auf drastische Weise gedroht zu haben: „Ich lasse dich von meinen Freunden nach Rostock verschleppen!” Die würden ihn dann „wie ein Vieh ausstopfen”.
Für die Staatsanwaltschaft stellt Robert G. eine Gefahr für die Allgemeinheit dar. Sie beantragte gestern eine einstweilige Unterbringung gemäß Paragraf 126a der Strafprozessordnung, weil die öffentliche Sicherheit es ihrer Ansicht nach erfordert.
Der Wiener soll sich derzeit aber gar nicht in Bayern aufhalten. Zumindest die bayrische Bevölkerung scheint also derzeit vor ihm sicher zu sein. Das Landgericht beschloss angesichts der leeren Anklagebank alles Weitere „auf dem Büroweg” zu entscheiden.
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