Die Rock-Fans ließen 260 Tonnen Müll da

Das gesamte "Rock im Park"-Areal rund um den Dutzendteich erinnert an eine Müllhalde – kein Wunder, bei über 65000 Menschen, die hier drei Tage lang campierten. Doch bereits Donnerstagmittag soll „Klar Schiff“ sein.

NÜRNBERG Es stinkt gewaltig. Eine Mülltüte weht über den Platz, überall liegen leere Bierdosen, Kartons, Plastiktüten, zerfetzte Zelte, ganze Pavillons, Sofas, Essensreste. Nach einiger Zeit im Dreck hat man den dringenden Wunsch sich zu duschen.

Mittendrin sind die Flaschensammler. Sie wühlen sich durch den Dreck, den die „Rock im Park“-Besucher hinterlassen haben. Sie suchen nach Pfandflaschen. Denn die bringen bares Geld.

Karl-Heinz (47) und Gisela (42) Z. haben bereits einen ganzen Einkaufswagen voll mit dem Plastikgeld. „Wir sind schon seit 5 Uhr auf den Beinen“, erklärt Gisela. Die Konkurrenz ist groß. „Da sind manchmal ganze Großfamilien im Einsatz“, erklärt sie frustriert. Da hilft nur: Früh aufstehen!

Wie man seinen Müll einfach liegen lassen kann, ist Markus (22), Bernhard (23) und Daniel (23) unbegreiflich. Die drei Parkrocker aus Berlin tragen ihre Mülltüten zum Sammelplatz – und kassieren so immerhin noch fünf Euro Müllpfand. „Das ist schon echt eklig hier“, sagt Markus. „Wenn man hier drei Tage zeltet, dann will man es doch sauber haben, oder?“

Das gesamte Areal rund um den Dutzendteich erinnert an eine Müllhalde – kein Wunder, bei über 65000 Menschen, die hier drei Tage lang campierten. Doch bereits Donnerstagmittag soll „Klar Schiff“ sein. Bis dahin hat der Reinigungsdienst „Graf & Kittsteiner“ mit 200 Helfern die geschätzten 260 Tonnen Müll entsorgt und in die Mülltrennung gegeben: Kostenpunkt der gigantischen Säuberungsaktion: ein sechsstelliger Betrag. mm