Die Polizei sucht ihren Killer mit Flugblättern

NÜRNBERG Kerzen brennen in der Dämmerung vor dem Eingang des Lotto-Ladens von Frieda Hoose. Zur gleichen Zeit verteilten gestern früh um fünf Uhr Polizisten Flugblätter an die vorbei eilenden Passanten am U-Bahnhof Gustav-Adolf-Straße: Die zwölfköpfige Soko „Frieda“ arbeitet auf Hochtouren – doch noch immer gibt es keine Spur von dem Räuber, der die 76-Jährige am Ostersamstag in ihrem Geschäft in der Rothenburger Straße getötet hat.
Rund 1000 Fahndungsaufrufe wurden gestern früh in der Nähe des Tatorts an die Menschen ausgegeben. „Auch Tankstellen und Geschäfte wurden mit einbezogen“, erklärt Polizeisprecher Peter Schnellinger. Jede Beobachtung am Ostersamstag zwischen fünf und sechs Uhr könnte zum Täter führen. In dieser Zeit starb die 76-Jährige. Außerdem sprechen die Fahnder alle Geschäftsinhaber der Gegend an und hoffen, Videoaufzeichnungen zu finden. Am Montag stieg ein Hubschrauber auf und machte vom Bereich zwischen Rothenburger Straße bis hin zum Weißen Turm Luftaufnahmen. Von einer Telefonzelle dort beim C&A hatte sich ein Unbekannter gemeldet und auf das Verbrechen im Lottoladen hingewiesen.
3-D-Laser scannen den Tatort
Ob die Stimme des Mannes auf Band veröffentlicht wird, damit sie jeder anhören kann, ist noch unklar. Möglicherweise sei der anonyme Mitteiler nur ein wertvoller Zeuge. Bislang gingen bei der Mordkommission nur rund ein Dutzend Hinweise aus der Bevölkerung ein, „die heiße Spur fehlt noch“, so Peter Schnellinger, „die Befragungen rund um den Tatort werden deshalb fortgesetzt. Außerdem setzen die Ermittler auf moderne Technik: Sie werden von Experten des Landeskriminalamtes unterstützt, die zur Tatortsicherung ein spezielles Messverfahren mit Hilfe eines 3-D-Laserscanners anwenden, um damit eine bessere räumliche Rekonstruktion zu erhalten.
Für Hinweise (0911/2112 -3333) wurden 5000 Euro Belohnung ausgelobt.