Die Polizei schlägt Alarm: Wuschel darf nicht sterben!

Der fröhliche Verkehrserzieher mit den treuen Knopfaugen ist in die Jahre gekommen. Jetzt fahndet die Polizei nach einem Nachfolger.
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Sie bangen um den altersschwachen Wuschel: die Polizeipuppenspieler Wolfgang Simmerlein, Thomas Kurz und Uli Egelkraut (von rechts) mit ihrem großmäuligen Bühnenstar.
Klaus Schillinger Sie bangen um den altersschwachen Wuschel: die Polizeipuppenspieler Wolfgang Simmerlein, Thomas Kurz und Uli Egelkraut (von rechts) mit ihrem großmäuligen Bühnenstar.

Der fröhliche Verkehrserzieher mit den treuen Knopfaugen ist in die Jahre gekommen. Jetzt fahndet die Polizei nach einem Nachfolger.

NÜRNBERG Wuschel ist der Liebling aller Kinder: Mit seinen dunklen Knopfaugen, den putzigen Knickohren und der großen schwarzen Stupsnase hat er schon Generationen von Zwergen ab zwei Jahren erklärt, wie man eine Straße richtig überquert, dass man nicht mit Fremden mitgehen darf, und wie ein Notruf funktioniert. Er ist der Star der Puppenbühne bei den Verkehrserziehern der Nürnberger Polizei. Doch allmählich nagt an Wuschel der Zahn der Zeit – und es gibt keinen Ersatz.

Genau 2340 Arbeitsstunden hat Wuschel mit dem Kasperle und anderen Kollegen bereits absolviert. Jedes Jahr tritt er 130 Mal vor insgesamt 8000 Zuschauern auf. Im Januar ist die Puppe quasi volljährig geworden. Denn erst seit 1990 gibt es in Nürnberg wieder eine Verkehrspuppenbühne. Sie war Ende der 60er Jahre eingemottet worden.

Das Fell lichtet sich, die Hundeschnauze ist dünn geworden

Während Wuschel auf dem Logo des Puppenspielerbusses noch in vollem Glanz erstrahlt, hat der Dauereinsatz auf den Bühnen beim Original seine Spuren hinterlassen: Am Bauch lichtet sich das Fell, die Hundeschnauze ist schon recht dünn geworden und außerdem ein bisschen schief. Innen kommt schon langsam die Strohwolle heraus.

Allmählich geraten Wuschels „Väter“ – die uniformierten Puppenspieler, Regisseure und Geschichtenschreiber Wolfgang Simmerlein, Thomas Kurz und Ulli Egelkraut – in Bedrängnis. Denn den ehemaligen Hersteller der Figur, die Firma „Hohensteiner Puppen“, gibt es nicht mehr. „Die Holzfiguren kann man noch irgendwoher bekommen – aber unser Wuschel wird nicht mehr hergestellt“, sagt Wolfgang Simmerlein, der das Internet schon verzweifelt nach Wuschel-Ersatz durchsucht hat.

„Wir hoffen jetzt, dass wir jemanden finden, der Wuschel nachnähen kann“, sagt Simmerlein, der seit 18 Jahren den Hund mit dem treuen Blick betreut. Denn: Wuschel darf nicht sterben! au

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