Die Grippesaison beginnt
In Bayern startet die Grippesaison – aber mit Verspätung. Der milde Winter hat den Beginn verzögert
Erlangen – Der milde Winter hat die Grippe-Saison in Bayern deutlich verzögert. Erst in dieser Woche ging es nach Angaben des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) so richtig los: Knapp 120 neue Grippe-Erkrankungen wurden gezählt – mehr als doppelt so viele wie in der Woche davor. In den Vorjahren war Anfang Februar der Höhepunkt oft schon erreicht oder überschritten. „Wir haben heuer ein eher spätes Jahr, sicher hatte das Wetter einen Einfluss“, sagte eine LGL-Sprecherin der Nachrichtenagentur dpa. „Aber jetzt sind wir richtig gestartet. Jetzt geht es langsam nach oben.“
Im Vergleich zu den Vorjahren ist die Grippe-Zeit sogar deutlich nach hinten verschoben worden. In den Wintern 2010 und 2012 ging es bereits Anfang Dezember mit den Schniefnasen los. Höhepunkt der Grippe-Wellen damals war dann jeweils schon Anfang Februar. Seit Anfang Januar 2014 wurden den Gesundheitsämtern im Freistaat 235 Neuinfektionen gemeldet. Zum Vergleich: Im Vorjahr waren es zu dieser Zeit bereits 2156 Influenza-Fälle, wie die Sprecherin sagte. Vor zwei Jahren sei die Grippe-Saison dagegen ähnlich spät losgegangen wie in diesem Jahr. Auch der Verlauf der diesjährigen Zahlenkurve ähnele bislang dem Winter 2011/2012. Damals verlief die Grippewelle auch nicht so heftig.
Ob auch in diesem Jahr die ganz schlimme Influenza-Welle ausbleibt, wagte die Sprecherin dennoch nicht zu sagen. Die Saison dauere in der Regel bis Ende März. Dann könnte in diesem Jahr auch der Höhepunkt erreicht werden. Die Grippe ist im Gegensatz zu sogenannten grippalen Infekten keine harmlose Erkrankung. Bleibt es beim grippalen Infekt meist bei Schnupfen, Halsschmerzen und leichtem Fieber, können Influenzaviren hohes Fieber und ein schweres Krankheitsgefühl verursachen. „Für Menschen mit Grunderkrankungen kann eine Grippe eine lebensbedrohliche Komplikation bedeuten“, warnt das LGL auf seiner Internetseite. Die Ständige Impfkommission am Robert Koch Institut rät Risikogruppen daher zu einer Impfung.
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