Die Fans sagen Ja zum "Max-Zuschlag"

Einige würden für ein Morlock-Stadion sogar mehr als 25,50 Euro pro Jahr zahlen
Markus Löser |
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Selbst die auswärtigen Fans – wie hier die Anhänger von Werder Bremen – würden offensichtlich lieber in einem Max-Morlock-Stadion empfangen werden.
Wolfgang Zink Selbst die auswärtigen Fans – wie hier die Anhänger von Werder Bremen – würden offensichtlich lieber in einem Max-Morlock-Stadion empfangen werden.

NÜRNBERG Stadtkämmerer Harald Riedel rennt mit seinem Vorschlag, wie ein Max-Morlock-Stadion zu finanzieren wäre, bei vielen Club-Fans offene Türen ein. „1,50 Euro mehr pro Karte und Heimspiel”, hat der SPD-Politiker auf der Podiumsdiskussion „Ein Stadion – viele Namen?” die Rechnung aufgemacht (AZ berichtete). Dieser „Max-Zuschlag” würde bei 700.000 Zuschauern pro Saison ausreichen, um künftig das größte Idol der Vereinsgeschichte als Namensgeber für das Achteck zu haben – und eben nicht den (kryptischen) Schriftzug eines Sponsors.

 

"1,50 Euro pro Spiel wäre mir ein vernünftiger Name wert"

 

1,05 Millionen Euro könnten laut Riedel in die Kassen der Stadionbetreibergesellschaft (das Bauunternehmen Hochtief hält 74,9 Prozent der Anteile, den Rest die Stadt) gespült werden. Im Gegenzug würde die Stadionmiete für den Club unverändert bleiben: dem Vernehmen nach rund eine Million Euro pro Spielzeit. Die AZ hat sich in Fankreisen umgehört, ob der Max-Zuschlag in Höhe von jährlich 25,50 Euro akzeptabel ist.
Robert Beleke schreibt auf der facebook-Seite der AZ (www.facebook.com/aznuernberg): „Natürlich, dafür würde ich sogar 50 Euro im Jahr zahlen.” Zusatz: „Machen wir halt einen Aufschlag von einem Euro pro Spiel, und für 30 Euro im Jahr kann man sich auf einer Tafel im Stadion verewigen lassen und bekommt eine kleine Urkunde für die Wand.” Dominik Maiser hat auch kein Problem mit einem Fan-Sponsoring, schränkt jedoch ein: „Vorausgesetzt, dass das Thema ,Namenssponsoring’ danach nie wieder zur Diskussion steht!” Dafür gibt es aber keine Garantie – auch nicht von Kämmerer Riedel.
„Ich gehe prinzipiell zum Club und weder ins easyCredit- noch ins Franken- oder Städtische Stadion”, sagt Dave Hufer. „1,50 Euro pro Spiel wäre mir ein vernünftiger Name aber wert.” Gerald „Jerome” Redel, Chef des Fanklubs „Oberes Pegnitztal”, weiß allerdings: „Die Vermarktung des Stadionnamens gehört zum Wandel im Profi-Fußball. Könnte eine höhere Summe als eine Million erzielt werden, käme das auch dem Club zugute. Dann könnte die Betreibergesellschaft die Miete senken, der Verein hätte mehr Geld für seine Belange.”

 

"Warum kann sich Kaiserslautern ein Fritz-Walter-Stadion leisten?"


Gerald Göb (Weinfranken Dettelbach) ist es dagegen „leid, dass immer alles auf uns Fans abgewälzt wird. Die Tickets sind schon teuer genug”. Ralf Genzel (Remember ’68) ist anderer Meinung: „Wir Fans pochen seit ewig und drei Tagen auf Tradition, also müssen wir unseren Anteil leisten. Wobei ich mich frage, warum es sich Kaiserslautern leisten kann, ein Fritz-Walter-Stadion zu haben?” Julius Neumann, Sprecher der Club-Ultras: „Jetzt steht ein neuer, alternativer Vorschlag im Raum, und darüber sollte man sich auch Gedanken machen.”
Die weiteren Diskussionen um den Stadionnamen dürften jedenfalls so spannend werden wie hoffentlich auch das Saisonfinale des Club in der Bundesliga.

Mehr über den Club und Trainer Heckings Europa-Pläne lesen Sie in der Print-Ausgabe Ihrer Abendzeitung am Freitag, 15. April.

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