Die Ebbe nach dem Hochwasser
Bayerns Ferienregionen klagen über schlechte Bilanzen – vor allem Ostbayern ist betroffen
München - Erst wollte sich der Winter nicht schleichen, dann wurde es im Frühjahr nicht wirklich warm. Über Ostern regnete es. Und dann kam die Flut. Sie traf besonders Ostbayern. Die Menschen in den Überschwemmungsgebieten litten, und die Katastrophennachrichten hielten Touristen fern. Das spürt die Region noch jetzt.
„Die Flutkatastrophe hat den Eindruck erweckt, als sei es überhaupt nicht möglich, hierher zu reisen“, sagt Monika Mirosavljevic vom Tourismusverband Ostbayern. „Es kam zu zahlreichen Stornierungen.“ Die Flut habe viele Touristen davon abgehalten, nach Ostbayern zu fahren – auch abseits der Flut-Katastrophengebiete seien die Gästezahlen gesunken. Dabei könnte die Region gerade jetzt die Einnahmen aus dem Tourismus gut gebrauchen.
Auch nahezu alle anderen bayerischen Urlaubsregionen – ob in Franken, im Allgäu oder im Fichtelgebirge – klagen über schlechte Besucherzahlen im ersten Halbjahr. Das Minus sei so groß, sagt eine Tourismussprecherin aus Füssen, dass auch ein guter Sommer die Bilanz nicht ausgleichen könne.
Einzig in Oberbayern stiegen die Übernachtungszahlen im Vergleich zum Vorjahr um 4,6 Prozent. Die lange Skisaison rettete die Bilanz. Doch in den Wanderregionen ist die Tourismuswirtschaft enttäuscht: Weil das schöne Wetter lange ausblieb, seien viele Urlauber lieber in südlichere Länder gefahren.
- Themen: