Die dramatische Rettung des Koma-Babys

Die 40-jährige Mutter liegt nach einem Herzinfarkt an Heiligabend 2007 im Wachkoma. Ihr kleiner Bub ist inzwischen eineinhalb Jahre alt. Er lebt bei einer Pflegefamilie. Seine Mutter wird aber nie wieder richtig gesund
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Das Koma-Baby in der 22. Schwangerschaftswoche: Per 3-D-Ultraschall machten die Ärzte dieses faszinierende Foto aus dem Bauch der Mutter. 12 Wochen später wurde der Bub geboren.
dpa 2 Das Koma-Baby in der 22. Schwangerschaftswoche: Per 3-D-Ultraschall machten die Ärzte dieses faszinierende Foto aus dem Bauch der Mutter. 12 Wochen später wurde der Bub geboren.
Dr. Matthias W. Beckmann bei einer Ultraschalluntersuchung einer Schwangeren.
dpa 2 Dr. Matthias W. Beckmann bei einer Ultraschalluntersuchung einer Schwangeren.

ERLANGEN - Die 40-jährige Mutter liegt nach einem Herzinfarkt an Heiligabend 2007 im Wachkoma. Ihr kleiner Bub ist inzwischen eineinhalb Jahre alt. Er lebt bei einer Pflegefamilie. Seine Mutter wird aber nie wieder richtig gesund

Es ist eine medizinische Sensation, doch erst jetzt wurde bekannt, unter welch dramatischen Umständen das Erlanger Wachkoma-Baby zur Welt kam. Die Mutter (40) hatte in der 13. Schwangerschaftswoche einen Herzinfarkt erlitten und war ins Koma gefallen. Die Ärzte gehen davon aus, dass sie nicht mehr aufwachen wird. Ihrem Baby geht es gut. Es ist inzwischen bei einer Pflegefamilie.

Die 40-jährige Mutter war an Heiligabend 2007 in die Frauenklinik eingeliefert worden. In der 35. Schwangerschaftswoche wurde das Baby, ein Bub, per Kaiserschnitt geholt. Zwölf Tage danach war die Mutter in eine Pflegeeinrichtung verlegt worden. „Der Fall hat die Klinik vor etliche ethische und medizinische Schwierigkeiten gestellt“, sagte Klinikleiter Matthias Beckmann. „Wir wollten den spektakulären Fall so lange geheim halten, um zu beweisen, dass wir nicht mit Menschen experimentieren und dass das Kind bis heute gesund ist", erklärte Beckmann.

Weltweit sind nur etwa 27 ähnliche Fälle bekannt. Die Besonderheiten in dem Erlanger Fall seien die zusätzlichen Risikofaktoren der Schwangeren gewesen. Sie habe durch den Herzinfarkt nur noch über etwa 25 Prozent der normalen Herzleistung verfügt. Außerdem hatte sie Übergewicht, war Raucherin und litt an Diabetes. "Wir wussten aber, dass der Bub ein Wunschkind war", so Beckmann. Man habe immer mit Zustimmung der Familie gehandelt. Das Wachkoma-Baby hat zwei ältere Geschwister, deren Vater bereits gestorben ist. Die Kinder leben gemeinsam bei einer Pflegefamilie.

Nach Bekanntwerden des Erlanger Falls teilte das Nürnberger Klinikum mit, dass im vergangenen Sommer eine 30-Jährige unter ähnlichen Umständen in Nürnberg ein Kind zur Welt gebracht hat.

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