Die Almer Wallfahrt: Eine der ältesten Gebirgswallfahrten des Alpenraums
Die Almer Wallfahrt ist eine der ältesten Gebirgswallfahrten im alpinen Raum. Sie geht auf das 17. Jahrhundert zurück. Seit 1951 wird sie jährlich durchgeführt, organisiert von der Trachtenmusikkapelle Maria Alm, die an den Schlüsselstellen des Wegs in unterschiedlichen Formationen aufspielt. Laut einem Bericht des "Berchtesgadener Anzeigers" gingen 53 der 74 aktiven Musiker den gesamten Weg mit.

Die bayerischen Teilnehmer starten traditionell kurz vor drei Uhr früh am Parkplatz Königssee und fahren um das Steinerne Meer herum mit dem Bus nach Maria Alm im Pinzgau. Dort warten Taxis für die Fahrt bis zum Parkplatz des Riemannhauses auf rund 1100 Metern. Von da geht es noch in der Dunkelheit und in der Morgendämmerung steil hinauf zur Ramseider Scharte neben dem Sommerstein.

Über das Steinerne Meer zum Funtensee
Um acht Uhr findet dann hinter der Hütte in 2177 m Höhe eine Bergmesse statt. Anschließend wandern die Pilger über das Steinerne Meer zum Funtensee hinunter, wo sie traditionell von der Polizei und dem Zoll erwartet werden und ein Almsegen gespendet wird.

Nach einer Mittagspause geht es weiter über die Saugasse mit ihren berüchtigten 30 Kehren weiter steil und anstrengend abwärts nach St. Bartholomä am Königssee. An der Mündung des Eisbachs springen Mutige nach einem von den Nationalpark-Forstarbeitern spendierten Freibier ins Wasser.

Um 18 Uhr marschiert die Blaskapelle mit Vertretern des Zolls und der Polizei zur Wallfahrtskirche am Ufer des Sees, wo eine abschließende Andacht stattfindet. Dabei wurde einer Bergsteigerin gedacht, die zum Funtensee aufgestiegen war und oberhalb der Saugasse plötzlich verstarb.

Bedecktes Wetter und eiskalter Wind
Die Almer Wallfahrt findet immer am ersten Samstag nach dem Bartholomäustag im August statt. Bei bedecktem Wetter und eiskaltem Wind waren heuer nicht ganz so viele Wanderer unterwegs wie zuvor. Ortskundige gehen von etwa 1000 Teilnehmern aus.

Georg Imlauer, der seit 1960 mitwandert und 25 Jahre als „Vorgeher“ den Zug der Wanderer und Wallfahrer anführt, übergab bei der Bergmesse am Riemannhaus seinen mit einem Blumenbuschen geschmückten Stab an seinen Nachfolger Dominik Struber.
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