Deutscher Bergsteiger überlebt eine Woche in Gletscherspalte
Wien/Innsbruck – Ein deutscher Bergsteiger hat sechs Tage in einer Gletscherspalte in den österreichischen Alpen überlebt. Der 70-jährige Mann aus Schmidmühlen (Kreis Amberg-Sulzbach) in Bayern sei bei seiner Rettung am Dienstag nur leicht verletzt, aber unterkühlt und erschöpft gewesen, sagte der Alpinpolizist Hansjörg Knoflach der Nachrichtenagentur dpa.
Er hatte den Mann am Mittag selbst mit Kollegen per Flaschenzug aus der rund 20 Meter tiefen Spalte geborgen. Der Mann, der allein unterwegs war, sei vergangenen Mittwoch um 7.30 Uhr von der Hütte Westfalenhaus in den Stubaier Alpen in Tirol Richtung Gletscher gestartet, bestätigte der Hüttenwirt der dpa.
Auf einer Höhe von etwa 3000 Metern fiel er in die Spalte am Tiroler Schrankogel. Sogenannter Sulzschnee, der bereits mehrfach angetaut und wieder gefroren ist, habe die Spalte überdeckt, sagte der Polizist. Als vermisst gemeldet wurde der Mann nach Angaben der Polizei nie. Es sei extrem ungewöhnlich, so lange in einer Spalte zu überleben, sagte Knoflach.
„Das ist ein Riesenglück.“ Die Schilderung des Mannes sei glaubwürdig. Weil Sommer ist, habe der 70-Jährige herabtropfendes Wasser trinken können. Drei andere Bergsteiger hörten dann am Dienstagvormittag zufällig seine Hilfeschreie. Sie lokalisierten ihn in der Spalte und alarmierten die Einsatzkräfte. Ein Hubschrauber brachte den Mann nach seiner Bergung in eine Klinik in Innsbruck.
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