Deutsche Pfandbriefbank mit dreistelligem Millionenverlust

Die Deutsche Pfandbriefbank (pbb) wird wegen ihres teuren Rückzugs aus den USA in diesem Jahr tiefrote Zahlen schreiben. Der Vorsteuerverlust wird sich nach auf voraussichtlich 210 bis 265 Millionen Euro summieren, wie die auf die Finanzierung von Gewerbeimmobilien spezialisierte Bank in Garching mitteilte. Der Nettoverlust in den ersten drei Quartalen belief sich auf 227 Millionen Euro - ein Jahr zuvor waren es nach den ersten drei Monaten noch 74 Millionen Euro Gewinn gewesen.

Fehlgeschlagene Expansion in die USA

Die Pfandbriefbank hatte zu einem unglücklichen Zeitpunkt kurz vor Beginn der Corona-Pandemie die Expansion in den USA eingeleitet. Die anschließende pandemiebedingte Krise auf dem US-Büromarkt zog die Bank in den vergangenen Jahren so sehr in Mitleidenschaft, dass der Vorstand sich entschied, die Reißleine zu ziehen. Die geplante vollständige Einstellung des US-Geschäfts verursacht in diesem Jahr sehr hohe Kosten von 314 Millionen Euro. Ohne diesen Sondereffekt wäre demnach auch kein Verlust angefallen.

Europa kann US-Schaden nicht ausgleichen

Die Pfandbriefbank mit ihren knapp 800 Mitarbeitern will nun mehr Geschäft in Europa machen, so hat das Unternehmen in Amsterdam eine neue Niederlassung eröffnet. Doch leidet auch der europäische Gewerbeimmobilienmarkt unter den Auswirkungen einer jahrelangen Flaute. "Käufer und Verkäufer sind nach wie vor zurückhaltend", sagte Vorstandschef Kay Wolf. "Wir sehen zwar leichte Verbesserungstendenzen, aber die Erholung verläuft langsamer als ursprünglich angenommen." 

Verlust im vierten Quartal möglich

Die Aussichten für das vierte Quartal sind ungewiss: Derzeit geht der Vorstand nach Wolfs Worten von einem "positiven Ergebnisbeitrag" aus. "Wir können aber, je nach Fortgang beim De-Risking der Bank, auch einen Verlust nicht ausschließen", sagte der Manager.

Corona-Folgen

Sowohl in den USA als auch in Europa hat der Gewerbeimmobilienmarkt schwer unter der Corona-Pandemie gelitten, insbesondere das Geschäft mit Büros. Da viele Angestellte nach wie vor daheim arbeiten, brauchen nur vergleichsweise wenige Firmen neue Büros, etliche Unternehmen haben ihre bestehenden Niederlassungen verkleinert.

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