Der Streit um den Stadion-Namen eskaliert!
Springt Sponsor Teambank ab, fehlt viel Geld im Nürnberger Haushalt. Entweder muss der Club dann mehr Miete bezahlen – oder es müssen andere städtische Projekte daran glauben
NÜRNBERG Der städtische Stadion-Chef Ronald Höfler schlägt Alarm. Sollte die Vergabe des Namensrechts scheitern, droht ein herber finanzieller Verlust. „Das würde bedeuten, dass der 1.FCN als Hauptmieter eine höhere Miete zahlen müsste“, so Höfler. Oder die Stadt müsste den Verlust aus ihrem sowieso schon gnadenlos überzogenen Haushalt begleichen. Heißt: Dann würde Geld für andere Projekte wie etwas den Ausbau von Kindergärten fehlen. Der Zoff um den Stadion-Namen eskaliert...
Auslöser dafür sind Sprachschützer, die Unterschriften gegen den „denglischen“ Namen „easyCredit-Stadion“ sammeln. Daraufhin legte die Teambank, die sich diese Werbung für ihren Verbraucherkredit viel Geld kosten lässt, die Verhandlungen über eine Verlängerung des Namensrechts auf Eis.
52 Millionen Euro kostete der Ausbau des Stadions für die Fußball-WM 2006. Die eine Hälfte bezahlte der Freistaat. Der städtische Anteil, so wurde damals festgelegt, dürfe den Stadthaushalt nicht belasten. Deshalb wurde das Stadion an eine private Betreibergesellschaft übergeben. Die muss so viel Pacht bezahlen, damit Zinsen und Tilgung für den Ausbaukredit abgestottert werden können. „Bei der Berechnung des Pachtzinses wurde deshalb ein höherer sechsstelliger Betrag aus dem Namensrecht einkalkuliert“, so Höfler. Bisher reichte die Summe dazu aus.
Weil die Stadt Nürnberg keine Alternative zum Verkauf des Namensrechts sieht, wird sie die Verhandlungen dazu – trotz aller Proteste – weiter unterstützen. Egal, wer den Zuschlag bekommt, ein Franken- oder Max-Morlock-Stadion wird es nicht geben. Es sei denn, die Sprachschützer bezahlen für den Namen. mir
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