Der Schwarze Mann gewann

NÜRNBERG - 14. Filmfestival Türkei/ Deutschland: Preise für „Mommo“ und „Architekt“.
Kaum gewonnen, schon zerronnen: Sie solle ihre gläserne Trophäe doch bitte „für fünf Minuten“ wieder hergeben, bat Festivaldirektor Adil Kaya die Berliner Regisseurin Ina Weisse, die gerade beim 14. Filmfestival Türkei/Deutschland in der Kategorie „Bester Film“ mit „Der Architekt“ gesiegt hatte. Staatsminister Günter Gloser musste diesselbe nämlich noch mal überreichen, an den Zweitgewinner: Atalay Tasdiken, Regisseur von „Mommo (Der Schwarze Mann)“ und von der AZ bereits als Titelfavorit geoutet, teilt sich auf Wunsch der Jury das Preisgeld (5000 Euro) mit Weisse.
Für die Fachleute um Heinz Badewitz, die Hofer Festivallegende, waren die „beiden Filme so meisterlich, dass man kaum glauben kann, dass es sich um Debütfilme handelt“. Überhaupt waren „Mommo“ und „Der Architekt“ die großen Abräumer in der vollbesetzten Tafelhalle. Tasdiken erhielt noch den Publikumspreis, Weisse nahm für Josef Bierbichler die Auszeichnung „Bester Darsteller“ entgegen. Für ihre Rolle in „My Marlon and Brando“ wurde Ayca Damgaci ausgezeichnet. Den „Öngören-Preis“ ging an „4857“, eine Doku über die „menschenvernichtenden Arbeitsbedingungen“ in einer Istanbuler Werft, Mukkader Püskürt gewann den Doku-Wettbewerb mit „Das andere Ich“, der Integration an 13 Frauen spiegelte.
„Für ein wenig Integration“ kämpfte auch das Festival wieder, sagte Kaya beim Finale, wo es rote Rosen und warme Worte gab. Aber: „Schiffe in der Flaute bewegen sich nicht durch Worte. Man muss rudern können.“ Gloser, der Festivalglanz in der Fimqualität schimmern sah, versprach angesichts leerer Kassen mitzurudern: „Wir sollten alles tun, diesem Festival eine tragfähige Zukunft zu geben“. daer