Der Nürnberger Handwerkerhof ist gerettet!

Nach der Kündigung haben die Geschäfte neue Verträge bekommen. Die Stadt zahlt nun fürs Marketing
von  Abendzeitung
Nach langen Querelen gerettet: Der Handwerkerhof soll im Frühjahr wieder eröffnet werden.
Nach langen Querelen gerettet: Der Handwerkerhof soll im Frühjahr wieder eröffnet werden. © Berny Meyer

Nach der Kündigung haben die Geschäfte neue Verträge bekommen. Die Stadt zahlt nun fürs Marketing

NÜRNBERG Der Schock saß tief. Im Sommer vor zwei Jahren flatterte den Geschäftsinhabern im Handwerkerhof die Kündigung ins Haus! Ende 2009 liefen die alten Verträge aus. Über dem kleinen Fachwerkdorf am Königstorturm zogen dunkle Wolken auf. Die Zukunft der Touristenattraktion war offen. Nun zeichnet sich eine Lösung ab. Der Handwerkerhof ist gerettet!

Im Frühjahr soll er wieder eröffnet werden. Händler und Handwerker haben bereits neue Verträge – und auch die Stadt Nürnberg engagiert sich künftig finanziell.

Allerdings sind die Verhandlungen noch nicht ganz abgeschlossen. „Es geht um einige Details, die geregelt werden müssen“, sagt Wolfgang Heinrich, Sprecher der Messegesellschaft AFAG, deren Tochter ORTOG den Handwerkerhof betreibt. Aber in Grundzügen ist ein Kompromiss gefunden.

Zum einen haben die Mieter nun einheitliche Verträge. Zum anderen wird die Stadt Nürnberg für ihre Sehenswürdigkeit bezahlen. „Wir haben den Handwerkerhof bisher ganz alleine getragen. Nun wird sich die Stadt an den Kosten beteiligen“, erläutert Heinrich. Schließlich profitiere auch der Fremdenverkehr vom Handwerkerhof.

Die Stadt beteiligt sich an den Kosten

Das sahen auch die Stadträte so, als sie in nichtöffentlicher Sitzung über die Zukunft des Hofs diskutierten. Die Kommune wird sich mit einem mittleren fünfstelligen Betrag am Marketing beteiligen. „Der Handwerkerhof soll gepuscht werden“, bestätigt Wolfram Gäbisch vom Liegenschaftsamt. Weitere Details zum Vertrag darf er nicht nennen. Nur so viel: Ein Vorvertrag wurde bereits geschlossen. Derzeit laufe die steuerrechtliche Prüfung. „Das Verfahren wird aber bis zur Eröffnung im März abgeschlossen sein“, so Gäbisch.

Der Handwerkerhof wurde zum Dürer-Jahr 1971 errichtet. AFAG-Gründer Helmuth Könicke baute im ehemaligen Waffenhof am Königstor eine kleine Handwerkerstadt. In den Werkstätten konnten die Handwerker den Besuchern ihre Kunst zeigen – und verkaufen. Zudem wurden zwei Gaststätten errichtet. In nur vier Monaten wurde der Handwerkerhof damals mit einem Etat von 800.000 Mark realisiert. Am 1. April 1971 war feierliche Eröffnung. Das Publikum war so begeistert, dass das Provisorium, das nach dem Dürerjahr eigentlich wieder entfernt werden sollte, zu einer beliebten Dauereinrichtung wurde. Michael Reiner

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