Der neue "Perso" macht Probleme
Software streikt in vielen Städten – in Nürnberg bislang keine Schwierigkeiten.
NÜRNBERG Sicher im Internet einkaufen, Behördengänge ganz einfach von zuhause aus erledigen – der neue Personalausweis verspricht viel. Doch längst nicht jeder, der ihn beantragt hat, kann den neuen E-Perso auch nutzen. Wer zum Beispiel André, Cécile oder François heißt, hat Pech gehabt– zumindest in einigen deutschen Städten.
Als großes Problem erweisen sich nämlich ein paar kleine Zeichen, die nicht zum offiziellen Alphabet gehören: kleine Punkte, Striche, Häkchen oder Kreise, die über oder unter den Buchstaben angebracht sind. Denn laut eines Berichts der Frankfurter Rundschau erkennt nicht jede Behörde diese Sonderzeichen.
Für André und Co. gehen dadurch die größten Vorteile des neuen Personalausweises flöten: Vorerst ist keine digitale Registrierung möglich, also auch kein Online-Shopping und keine elektronische Identifizierung bei den Ämtern.
Im Bezirksamt Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf soll beim Versuch, solch einen Ausweis einzulesen, sogar das gesamte System abstürzen. Schuld daran soll die Software einiger Meldeämter haben. „Die ist von Stadt zu Stadt verschieden und bei einigen scheinbar noch fehlerhaft“, erklärt Olaf Kuch, der Leiter des Nürnberger Einwohneramts: „Wir in Nürnberg haben Glück, bis jetzt funktioniert hier alles.“
Seit Anfang November haben über 7000 Nürnberger den neuen Perso beantragt. „3000 Ausweise konnten wir schon ausliefen“, sagt Olaf Kuch. Bis die Nürnberger den EC-Karten-großen Ausweis in Händen halten, müssen sie momentan bis zu vier Wochen warten. Dafür können sie sich damit dann im Internet identifizieren – auch wenn sie André oder Cécile heißen. L. Fleischmann
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