Der Lohn für Courage und unbezahlte Arbeit

Renoviert und mit neuer Technik ausgestattet – das Nürnberger Filmkunsttheater „Casablanca“ startet mit seinem frisch renovierten großen Kinosaal richtig durch
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Die Casa-Vorstände Matthias Damm und Helfried Gröbe mit Henning Winter (v.r.), der das Logo „Kino mit Courage“ kreierte.
Casablanca Die Casa-Vorstände Matthias Damm und Helfried Gröbe mit Henning Winter (v.r.), der das Logo „Kino mit Courage“ kreierte.

Renoviert und mit neuer Technik ausgestattet – das Nürnberger Filmkunsttheater „Casablanca“ startet mit seinem frisch renovierten großen Kinosaal richtig durch

Hans W. Geißendörfer musste nicht lange überlegen. Der Vater der Lindenstraße nahm die Einladung zur morgigen Eröffnung des frisch renovierten großen Saals im Casablanca Kino am Kopernikusplatz umgehend an. Weil er Kinos schätzt, die Arthouse Filme zeigen. Und weil der in Franken aufgewachsene Regisseur im Nürnberger Kino selbst oft Filme geschaut hat. Mit einer so spontanen Zusage hatten die neuen Casa-Betreiber nicht gerechnet. Obwohl die tapferen Kino-Retter nach ihrer einjährigen Erfolgsgeschichte nichts mehr überraschen sollte.

Nach einer kurzen, arbeitsintensiven Umbauphase hat der Verein „Casa e.V.“ nur sechs Monate nach der Schließung der Nürnberger Kino-Institution das Haus im September 2009 wiedereröffnet. Bespielt wurde seither der obere, 50 Plätze umfassende Saal. Es liefen dort zahlreiche Erstaufführungen und Filme, die Nürnberg sonst nie gesehen hätte. Das Agenda 21-Kino fand im Casa einen Aufführungsort, Konzert- und Themenreihen wurden veranstaltet, Lesungen und Theater geboten. Für all das ist jetzt noch mehr Platz.

Dank Spenden und viel unbezahlter Arbeit konnte der große Saal mit neuer Bühnen- und Projektionstechnik ausgestattet werden. 90 Besucher fasst er, 25 weitere Plätze bietet der dritte Saal, der ab jetzt auch wieder bespielt wird. Und Bernd Siegler vom Casa-Vorstand ist optimistisch, dass dieses Angebot auch angenommen wird: „Wir hatten bisher im kleinen Saal so viele Besucher wie das Casablanca vor der Schließung in drei Sälen.“

Mut scheint also belohnt zu werden, und den hat der Verein bewiesen. „Mut gehörte und gehört dazu, in der heutigen Zeit des Kinosterbens einen solchen Neuanfang zu wagen, mit einem Programm jenseits des Mainstream und mit vielen Ehrenamtlichen und kleinen Spendern, anstatt eines finanzstarken Unternehmens im Rücken", so Casa-Vorsitzender Helfried Gröbe. „Kino mit Courage“ nennt sich das Filmkunsttheater denn auch ab jetzt. Gefeiert wird morgen ab 17 Uhr mit Geißendörfers Erstlingswerk „Jonathan“, seiner jüngsten Produktion „Schneeland“, Folgen der Lindenstraße und weiteren Gästen wie etwa die Chaotic Strings. Und er darf natürlich auch nicht fehlen: der namensgebende Kultfilm „Casablanca“. Ute Maucher

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