Der Küchenmesser-Killer und die Tattoo-Botschaft

Er soll seine Ex Lisa H. († 20) ermordet und Sohn Luca entführt haben. Nun sagt die Mutter der Getöteten im Prozess in Passau aus und verrät dem Richter dabei eine Beleidigung, die unter die Haut geht.
von  H. Denk, R. Schormann
Das bizarre Tattoo des Angeklagten aus Freyung.
Das bizarre Tattoo des Angeklagten aus Freyung. © Archiv

Passau - Was Dominik R. (23) von dem Vorsitzenden Richter in seinem Mordprozess am Passauer Landgericht hält, verrät ein Blick auf die Wade des vorbestraften Mannes, der sich derzeit wegen des Mordes an seiner Ex-Freundin Lisa H. († 20) verantworten muss.

Am Bein hat er eine Tätowierung: "F... den Richter" ist dort zu lesen. Davon berichtete gestern die Mutter der Ermordeten als Zeugin. Das Tattoo habe er sich kurz vor dem Berufungsprozess stechen lassen, den derselbe Richter leitete.

Lisa H. saß damals mit Baby Luca auf dem Arm im Zuschauerraum. Das hatte den Richter gnädig gestimmt, er steckte ihn nicht ins Gefängnis - wäre Dominik R. dort eingesessen, hätte er wenige Monate später nicht Lisa H. mit einem Küchenmesser ermorden können... Die Mutter der 20-Jährigen schildert, R. habe Lisa wohl geschlagen, es habe oft Streit gegeben, sie selbst sei nicht mehr an ihr Kind herangekommen.

Es habe sie belastet, dass es ihrer Tochter augenscheinlich schlecht ging, sie sei abgemagert, habe blaue Flecken gehabt. "Lisa hat ihn in Schutz genommen", sagt ihre Mutter vor Gericht über das Verhältnis zum Angeklagten.

Der 23-Jährige schweigt zu dem Vorwurf, die Mutter seines Sohnes umgebracht zu haben. Mit Luca ist er nach der Tat abgehauen, bevor er sich stellte. Der Fall hatte auch für Aufsehen gesorgt, weil sich R. ein Tattoo mit dem Geburts- und mutmaßlichen Todesdatum seiner Ex-Freundin hatte stechen lassen.

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