Der Krieg der Zirkusleute
Von wegen Showeinlage: Zwei konkurrierende Zirkus-Familien liefern sich in Regensburg einen lebensgefährlichen Kampf mit Schusswaffen und Schlagringen – sechs Menschen werden verletzt.
Regensburg - Pistolen, Messer und Schlagringe: Diese Waffen kamen nicht etwa während einer Krimi-Show zum Einsatz. Nein, diesmal haben sichmehrere Zirkusleute in Regensburg einen gefährlichen Kampf im echten Leben geliefert. Der Streit ging für beide Seiten blutig aus:
Am späten Montagabend war es zwischen zwei Zirkusfamilien im Regensburger Stadtteil Irlmauth zur Auseinandersetzung gekommen. Warum genau, kann die Polizei nicht sagen. Es sieht aber ganz danach aus, als hätten die beiden Gruppen um ein Gelände gestritten, das der „Zirkus Brumbach“ für sich reklamiert hat – auf dem Gelände campiert die Zirkusfamilie im Winter regelmäßig. Doch jetzt wurde der Platz dort offenbar zu eng.
Denn in der Nacht sollen dort, im Regensburger Osten, unverhofft mehrere Familienmitglieder des „Zircus Renz“ aufgekreuzt sein. Ein Konkurrenzunternehmen also, das im gleichen Stadtbezirk ab Donnerstag ein Gastspiel geplant hatte.
Das wollten sich die Männer vom „Zirkus Brumbach“ nicht gefallen lassen. Es kam zum Gefecht, bei dem sogar Schüsse fielen. Ein 48-Jähriger wurde von einer Kugel am Bein verletzt. Die Polizei stellte insgesamt drei Schusswaffen sicher.
Aber auch mit Messern und Schlagringen hätten sich die Familienbanden bekriegt, berichten die Beamten. Dabei seien fünf weitere Beteiligte zwischen 17 und 55 Jahren verletzt worden. Sie wurden in die umliegenden Krankenhäuser gebracht. Die Hintergründe des Streitsmuss die Polizei noch klären, hieß es. Rund 20 Beamte und mehrere Hunde waren in der Nacht im Einsatz.
Gegen den 41-jährigen Chef des einen Zirkusunternehmens wird wegen des Verdachts des schweren Landfriedensbruchs ermittelt, sagte ein Polizeisprecher. Die Mitglieder beider Familien werden vermutlichwegen Körperverletzung belangt.