Der Geister-Flughafen: 25.000 Passagiere hoben hier niemals ab

In einem ehemaligen Ersatzteil-Lager im Knoblauchsland hat Siemens auf rund 9000 Quadratmetern einen Mini-Airport aufgebaut
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Stündlich 5000 Urlaubs-Koffer nach Nirgendwo: die von Hightech gesteuerten Gepäckförderbänder.
Berny Meyer Stündlich 5000 Urlaubs-Koffer nach Nirgendwo: die von Hightech gesteuerten Gepäckförderbänder.

In einem ehemaligen Ersatzteil-Lager im Knoblauchsland hat Siemens auf rund 9000 Quadratmetern einen Mini-Airport aufgebaut

NÜRNBERG/FÜRTH Er hat keine Startbahn. Und noch nie ist hier ein Flieger gelandet. Trotzdem haben im Geister-Flughafen mitten im Knoblauchsland bereits 25.000 Menschen eingecheckt. In einem ehemaligen Ersatzteil-Lager in Fürth-Bislohe hat Siemens auf 9000 Quadratmetern einen Mini-Airport mit originaler Innenausstattung aufgebaut.

Ob Parkleitsystem, Energieversorgung, IT-Systeme für Passagier-Prozesse, Gesichts-Scann für die Identifizierung bis zur Gepäckförderanlage: Alles, was ein Flughafen an innovativer Infrastruktur benötigt, wird im weltweit einmaligen Siemens Airport Center (SAC) im Nürnberg-Fürther Grenzgebiet präsentiert und getestet.

Manager und Ingenieure von Flughäfen und Fluglinien aus aller Welt können hier die neueste Airport-Technik besichtigen und testen. Flughafen-Personal kann im voll funktionsfähigen Terminal geschult werden – und zwar für einen Airport der Größe von London Heathrow.

Pro Stunde können 5000 Koffer sortiert werden - in der Theorie...

Bei Flughafen-Neubauten, aber auch bei Modernisierungen setzt man weltweit auf integrierte Netze, also Systeme, die ineinander greifen. Hier ist Siemens Weltmarktführer.

Im so genannten Airport Operation Center (AOC), der Steuerzentrale mit vielen Monitoren, werden die Fäden gezogen, die den Flughafen am Laufen halten. Andock-Terminals, Gepäck-Beförderung, Anzeigetafeln, Wartungs-Fahrzeuge – das alles ist betroffen, wenn sich zum Beispiel ein Flieger verspätet. Im AOC wird’s geregelt.

Gleich neben dem AOC verlaufen auf mehreren Ebenen in der großen Halle die Gepäckförderbänder. Nur die Gepäck-Anlagen in den Flughäfen Frankfurt und München sind in Deutschland größer als die Test-Anlage im Knoblauchsland. Theoretisch könnten hier pro Stunde 5000 Koffer sortiert werden. Tatsächlich kreisen auf den Bändern oft nur so genannte RFID-Tags. RFID steht für „Radio-frequency identification“, zu deutsch: Die Etiketten werden mit Hilfe von elektromagnetischen Wellen identifiziert. Über einen Chip werden die Zielorte der Koffer ausgelesen.

Da die RFID-Technik mittlerweile nicht nur im Flughafen, sondern bei vielen Logistik-Dienstleistern zum Einsatz kommt, hat das Airport-Center sein Angebot jetzt erweitert. Darüber hinaus ist das SAC izwischen auch zur Heimat für die Elektro-Auto-Anwendungen bei Siemens geworden.W. Vennemann

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