Der Gärtner soll der Mörder sein

Vor dem Landgericht Landshut beginnt am Dienstag der Prozess gegen den 48-jährigen Gärtnermeister Ingo H., der im vergangenen Sommer seine 45 Jahre alte Ehefrau im Streit umgebracht haben soll. Gertraud H. hatte sich in einen Kameraden bei der Freiwilligen Feuerwehr Langenbach (Kreis Freising) verliebt und wollte sich scheiden lassen.
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LANDSHUT - Vor dem Landgericht Landshut beginnt am Dienstag der Prozess gegen den 48-jährigen Gärtnermeister Ingo H., der im vergangenen Sommer seine 45 Jahre alte Ehefrau im Streit umgebracht haben soll. Gertraud H. hatte sich in einen Kameraden bei der Freiwilligen Feuerwehr Langenbach (Kreis Freising) verliebt und wollte sich scheiden lassen.

Es war die klassische Dreiecksgeschichte – eine Frau zwischen zwei Männern. Für Gertraud H., Mutter von drei Töchtern, endete das Beziehungsdrama tödlich. Ingo H. soll sie am 19. Juli 2008 auf offener Straße getötet haben. Die Anklage vor dem Landgericht Landshut lautet auf Totschlag.

Opfer hinterlässt drei Töchter

Ingo H. und seine Ehefrau waren viele Jahre glücklich verheiratet, sie hatten drei Töchter und betrieben gemeinsam eine Gärtnerei, deren Eigentümerin Gertraud H. war. Beide waren sie auch bei der Freiwilligen Feuerwehr aktiv. Ingo H. hatte es in 30 Jahren sogar zeitweise zum stellvertretenden Kommandanten gebracht. Er war ein angesehenes Mitglied der Gemeinde, in den 90er Jahren kandidierte er für die Freien Wähler im Gemeinderat. Doch dann verliebte sich Gertraud H. in einen Feuerwehr-Kameraden. Die Ehe ging in die Brüche. Im Juni 2008 zog Ingo H. aus der gemeinsamen Wohnung aus. Fortan übernachtete er entweder in seinem Auto oder bei seiner Mutter. Auch am 19. Juni 2008 hatte er in seinem Auto auf dem Gelände der Gärtnerei geschlafen. Gegen 5 Uhr traf er dort seine Ehefrau, die gerade mit dem Fahrrad von ihrem neuen Partner kam, in dessen Wohnung sie die Nacht mit ihm verbracht hatte. Was nun genau geschah, ist unklar. Die Staatsanwaltschaft Landshut geht davon aus, dass Ingo H. zunächst seine Frau im Streit zu Boden riss und sie erschlug. Einen Nachbarn, der Schreie hörte und zur Gärtnerei kam, um nach dem Rechten zu sehen, schickte Ingo H. wieder weg. Der Nachbar ging, rief aber die Polizei.

Als die Beamten eintrafen, lag Gertraud H. bereits im Sterben. Ein Notarzt versuchte sie zu retten, vergebens. Ingo H. wurde wenig später festgenommen. Er sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Ingo H. gibt zu, einen handfesten Streit mit seiner Ehefrau gehabt zu haben. Er behaupte jedoch, so ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Landshut, sich nicht mehr erinnern zu können, ob und wenn ja wie er sie getötet habe. Laut Gerichtsmedizin ist die 45-Jährige nach stumpfer Gewalteinwirkung gegen Kopf und Hals erstickt. Das Ehedrama forderte noch ein weiteres Opfer. Der Geliebte von Gertraud H. kam über ihren Tod nicht weg und beging wenige Tage später Selbstmord. Für den Prozess vor dem Landshuter Schwurgericht sind fünf Verhandlungstage angesetzt. Bis Anfang März sind 21 Zeugen und vier Gutachter geladen.

Ralph Hub

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