"Der Astronom und die Hexe": Autorin erhält Historikerpreis
München (dpa/lby) - Die Historikerin Ulinka Rublack von der Universität im britischen Cambridge erhält in diesem Jahr den Preis des Historischen Kollegs. Sie erhalte die mit 30 000 Euro dotierte Auszeichnung vornehmlich für ihr Buch "Der Astronom und die Hexe. Johannes Kepler und seine Zeit", teilte das Kolleg am Mittwoch in München mit. Keplers Mutter war im Jahr 1615 wegen Hexerei angeklagt worden. Ihr Sohn versucht, ihren Freispruch zu erreichen - eine wahre Geschichte, die den Komponisten Tim Watts zur Oper "Kepler's Trial" inspirierte. Rublack schreibe mit fundiertem Fachwissen und mache ein komplexes wissenschaftliches Thema für ein allgemeines Publikum zugänglich, hieß es in der Mitteilung.
Rublack wurde 1967 in Tübingen geboren und studierte in Hamburg und Cambridge, wo sie seit 1996 Europäische Geschichte der Frühen Neuzeit am St. John's College lehrt. Zudem ist sie Mitglied der British Academy und wurde schon von der Alexander-von-Humboldt-Stiftung ausgezeichnet.
Der renommierte Preis des Historischen Kollegs soll ihr am 8. November in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München überreicht werden. Die Auszeichnung wird seit 1983 alle drei Jahre verliehen. Preisträger in früheren Jahren waren unter anderem der Ägyptologe Jan Assmann, der Neuzeithistoriker Gerhard A. Ritter und die Frühzeithistorikerin Barbara Stollberg-Rilinger.