Deggendorfer in Haft: Auf Segeltörn missbraucht
DEGGENDORF - Ein 50-Jähriger aus dem Landkreis Deggendorf verging sich über mehrere Jahre sexuell an Buben. Dazu nahm er sie auf Segeltörns nach Italien mit. Jetzt erging gegen den Mann Haftbefehl
Erst lockte er seine Opfer mit einer Segelreise nach Italien, dann zeigte er sein wahres Gesicht: Ein 50-Jähriger aus Niederbayern soll in den vergangenen Jahren mehrfach Buben sexuell missbraucht haben. Der Tatort war sein Segelboot in der Adria. Die Eltern schöpften offenbar keinen Verdacht.
Der Fall kam vor drei Monten ins Rollen, als ein heute 17-Jähriger Anzeige gegen den Mann aus dem Landkreis Deggendorf erstattete. Er gab an, dass er im Frühjahr und Frühsommer 2005 im Urlaub in Italien mehrmals sexuell missbraucht wurde. Zur Tatzeit war er gerade mal zwölf Jahre alt. Der Täter: Ein 50-Jähriger, der die Sommermonate regelmäßig in Italien verbringt – oft in Begleitung minderjähriger Buben. In den Wintermonaten lebt er in einer Gemeinde bei Deggendorf. Auf die Anzeige hin wurde nach Angaben der Straubinger Polizei Haftbefehl wegen des Verdachts des schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern gegen ihn erlassen.
Im Laufe der Ermittlungen kamen weitere Missbrauchsfälle ans Licht. So soll sich der Mann seit 2005 immer wieder an Buben vergangen haben. Das Schema war stets dasselbe. Der mutmaßliche Täter erschlich sich das Vertrauen der Eltern und lud die Jungen in den Ferien nach Italien ein. Dem stimmten die Eltern zu. Auf seinem Boot in der Adria fiel der Mann schließlich über seine minderjährigen Begleiter her und verging sich an ihnen.
Welche Qualen die Buben erleiden mussten, ist schwer vorstellbar. Die Polizei beschreibt die Übergriffe auf den damals 12-Jährigen und die weiteren Opfer jedenfalls als „massiv“. Als der mutmaßliche Täter jetzt mit den Vorwürfen konfrontiert wurde, legte er ein Teilgeständnis ab. Die Polizei sucht nun intensiv nach weiteren möglichen Opfern.
va
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