Das Wunder: Vier Menschen überlebten die Explosion

Bis Mittwochabend fehlte von Mieter Bernd E. (48) jede Spur. Die Ursache des Unglücks ist noch völlig unklar.
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Die Wucht der Explosion riss gestern früh die komplette Rückwand des 1958 erbauten Hauses weg – ein Wunder, wie aus diesen Trümmern vier Bewohner lebend rauskommen konnten.
bayernpress 2 Die Wucht der Explosion riss gestern früh die komplette Rückwand des 1958 erbauten Hauses weg – ein Wunder, wie aus diesen Trümmern vier Bewohner lebend rauskommen konnten.
Bis zu 150 Helfer suchten – teilweise mit speziell ausgebildeten Hunden – nach dem Vermissten.
bayernpress 2 Bis zu 150 Helfer suchten – teilweise mit speziell ausgebildeten Hunden – nach dem Vermissten.

Höchstadt/Aisch - Bis Mittwochabend fehlte von Mieter Bernd E. (48) jede Spur. Die Ursache des Unglücks ist noch völlig unklar.

Kopfschüttelnd steht Adelheid Kohler am Kreisverkehr in der Bahnhofsstraße in Höchstadt/Aisch. Bis gestern stand dort noch ein schmuckes Vier-Parteien-Haus. Jetzt ist davon nur noch die Front übrig. Es ist ein Wunder: Vier Menschen haben die Explosion, die um zehn Uhr die Kleinstadt erschütterte, überlebt! Adelheid Kohlers Sohn Alfred (58) hatte auch Glück: Er ist im Urlaub in USA. Bernd E., sein Nachbar aus dem Erdgeschoss, wurde gestern Abend noch vermisst. Immanuel Behn wird den dumpfen Knall in seinem Leben niemals vergessen: „Alles hat vibriert, es gab eine richtige Druckwelle“, beschreibt der Höchstädter, der im Haus nebenan einen Handy-Laden betreibt. „Es ging alles wie in Zeitlupe.“ Im Moment der Explosion fuhr ein silberner Kombi an dem Haus vorbei. Durch die Wucht und herumfliegende Trümmer zerbarsten die Autoscheiben. Der Mann wurde leicht verletzt.

„Es tat einen Riesenschlag“

Die Busfahrerin Renate K. (50) saß gerade in ihrer Küche im ersten Stock. „Es tat einen Riesenschlag“, erinnert sich die Mutter von zwei Kindern an den Augenblick der Katastrophe. Sie stürzte ein Stockwerk nach unten, konnte nicht mehr aufstehen. Jetzt liegt sie mit einer Platzwunde und gebrochenen Rippen im Krankenhaus. Ihre Nachbarinnen im Dachgeschoss wurden ebenfalls verletzt in Krankenhäuser eingeliefert. Andreas L. (50) aus dem ersten Stock holten die Helfer in Unterhosen aus den Trümmern. Er kam mit einem Schock davon.

Wo ist Bernd E.?

Doch wo ist Bernd E.? Bis zu 150 Retter suchten nach dem Lehrbienenbetreuer des örtlichen Imkervereins. Suchhunde krochen durchs Geröll, die Feuerwehr fuhr die Drehleiter aus, vorsichtig wurden Ziegel, Möbel und Mauerreste in die Luft gehoben. Gegen Abend schwand die Hoffnung. Der Vermisste sei „mit hoher Wahrscheinlichkeit“ unter den Trümmern, da er nicht an seiner Arbeitsstelle gewesen war, sagte ein Polizeisprecher. Ein großes Rätsel ist für die Ermittler auch die Ursache der Explosion. Denn das Haus ist nicht an die Gasversorgung angeschlossen. Hantierte jemand unsachgemäß mit einer großen Propangasflasche? Wollte sich ein Bewohner möglicherweise das Leben nehmen und dabei das seiner Mitbewohner riskieren? Heute werden die Experten weiter nach Antworten suchen. Andrea Uhrig

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