Das Warsteiner: Nürnberger Kultkneipe schließt

Hier traf sich alles, was in Rang und Namen hatte. Vor allem Sportler waren oft da.
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Der Sportler-Treffpunkt: Kultwirt Klaus Majora, Ex-Profi Samy Sane, Edel-Fan Werner Brucks und Ex-Torhüter Andy Köpke (v. li.) stoßen an.
AZ Der Sportler-Treffpunkt: Kultwirt Klaus Majora, Ex-Profi Samy Sane, Edel-Fan Werner Brucks und Ex-Torhüter Andy Köpke (v. li.) stoßen an.

Hier traf sich alles, was in Rang und Namen hatte. Vor allem Sportler waren oft da.

NÜRNBERG Heimlich, still und leise ist am vergangenen Freitag eine Ära zu Ende gegangen: Das Warsteiner Boulevard in der Augustinerstraße schloss seine Pforten.

In den 1980er und 1990er Jahren erlebte das Warsteiner seine Hochzeit. Damals stand der Kultwirt Klaus Majora – der im November 2006 an den Folgen eines Schlaganfalls starb – hinterm Tresen. „Das Warsteiner war der absolute Sportlertreff“, erinnert sich beispielsweise Ex-Club-Profi Dieter Eckstein. „Wir hatten sehr schöne Zeiten dort – besonders nach Erfolgen!“

Doch nicht nur Spieler – auch Fans, Trainer und Schiedsrichter gingen in dem Lokal in der Augustinerstraße ein und aus. So kam beispielsweise Rekordschiedsrichter Markus Merk nach getaner Arbeit gern auf ein Bier vorbei – im Schlepptau den jeweiligen FCN-Schiedsrichterbetreuer. Da nicht nur sportliche Anekdoten sondern gern auch mal Gerüchte und Fakten im Warsteiner besprochen wurden, war es auch immer ein guter Info-Marktplatz für die AZ-Sportreporter.

Vor 14 Jahren wurde das Warsteiner dann von Uwe Rock übernommen. Auch zu seiner Zeit waren Club-Profis noch gern gesehene Gäste. Jetzt, wo er das Warsteiner Boulevard vor einigen Tagen zugesperrt hat, erinnert er sich mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurück: „Die Club-Auf- und Abstiegsfeiern – die werde ich nie vergessen. Oder die grandiose Stimmung bei der WM 2006.“

Warum sich trennen, wo’s doch fast ausschließlich positive Erinnerungen gibt? „Ich hatte nach 14 Jahren einfach mal das Gefühl: Jetzt muss was Neues her!“, erklärt der 44-jährige Rock. Wie’s jetzt weiter gehen soll, ist noch unklar: „Ich habe schon ein paar Ideen im Kopf – aber bisher noch nichts konkretes. Nur eins ist sicher: Der Gastronomie werde ich wohl weiter treu bleiben.“ Ob allerdings in Nürnberg oder anderswo – auch das stehe noch in den Sternen.

Ein Nachfolger ist schon gefunden

Derweil wird hinter zugeklebten Fensterscheiben im Warsteiner Boulevard fleißig gewerkelt. Wer sein Nachfolger ist und was der mit dem Kult-Lokal anfangen will, das möchte Rock allerdings nicht verraten. „Lasst euch überraschen.“ kes/mh

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