„Das war überragend!“ Tiger-Gala gegen wilde Roosters
6:2 gegen Iserlohn - Trainer Andreas Brockmann ist von seiner Mannschaft begeistert. Die Nürnberger Eishockey-Cracks landen den dritten Sieg in Folge, und endlich platzt der Knoten auch bei Überzahl.
NÜRNBERG Die Kulisse war mit 3039 Zuschauern sehr dürftig, aber trotzdem wurde es ein Sonntag ganz nach dem Geschmack der Ice Tigers-Fans. Mit einem 6:2 (2:1, 3:0, 1:1) gegen die Iserlohn Roosters landeten die Nürnberger Puckjäger ihren dritten Sieg in Folge. Und am Ende wurde die die Tiger-Meute verdientermaßen vom Anhang gefeiert für einen überzeugenden Auftritt. „Wir haben den Gegner dominiert“, strahlte denn auch Trainer Andreas Brockmann, „das war teils überragend.“ Respektabel auch der vierte Tabellenplatz, der am nächsten Freitag in Hamburg verteidigt werden soll.
Auf sein Comeback gehofft hatte der verletzte Paul Albers, doch der Abwehrrecke wurde noch geschont. Und auch der zweite „Kniefall“ Eric Chouinard fehlte gegen die Roosters, er muss noch drei Wochen pausieren. Zwei wichtige Eismänner also nicht an Bord, aber die Noris-Cracks dennoch mit vollem Einsatz. Dass die Gäste überraschend durch den Treffer von Ex-Tiger Brian Swanson in Führung gingen (8.), brachte die Brockmann-Truppe keineswegs aus dem Konzept. Im Gegenteil.
Iserlohn mit vielen Strafzeiten, die Tiger mit Torhunger
Nürnberg erhöhte den Druck, kombinierte und traf. Adrian Grygiel besorgte nach Zuckerpass von Morten Ask den 1:1-Ausgleich (14.), und 96 Sekunden später war Greg Leeb knieend zur Stelle, als Iserlohns Torhüter Sebastian Stefaniszin einen Schuss von Björn Barta nicht unter Kontrolle brachte (2:1/15.). Die Roosters damit noch gut bedient, denn das Manko: Nürnbergs Überzahlspiel. Blieben doch auch die Saisonversuche 37, 38 und 39 ohne ein Erfolgserlebnis. Was vordergründig aber nicht nur mit Unvermögen zu erklären war, es fehlte auch das Quäntchen Schussglück.
Doch wer viel übt, der trifft auch. Und nachdem die Iserlohner sich ab dem zweiten Drittel mit ihrer steigenden Undiszipliniertheit das Leben mehr und mehr schwer machten, platzte endlich der berühmte Knoten. Als Rooster Andy Schneider als Zuschauer auf der Strafbank brummte, bediente Greg Leeb seinen Bruder Brad – und der schaffte mit dem 3:1 (30.) das erste Powerplaytor der Saison. Aber auch Florian Keller nutzte das Spiel mit einem Mann mehr – zum 5:1 (37.), nachdem Alain Nasreddine sechs Minuten zuvor auf 4:1 erhöht hatte.
Es lief bei den Brockmännern, während Iserlohn immer nervöser wurde. Ein Beleg für deren angekratztes Nervenkostüm: Keeper Stefaniszin, der nach einem Stockstich gegen Brad Leeb zu Recht eine Spieldauerstrafe kassierte und sich vorzeitig in den Feierabend verabschiedete (35.). Viel anbrennen ließen die Tiger auch im Schlussakt nicht. Einzig das 2:5 von Marty Wilford war ein kleiner Schönheitsfehler (43.), den Adrian Grygiel mit dem 6:2 (54.) wettmachte. Michael Rupp
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