Das sind die miesesten Tricks der Abzocker

Nürnberger Verbraucherschützer warnen: Immer mehr unseriöse Geschäftemacher ködern Kunden
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Unzählige Versicherungen, die den Kunden auch gehörig verunsichern können: Guter Rat von unabhängigen Experten ist beim Abschluss immer angebracht.
Bonn-Sequenz Unzählige Versicherungen, die den Kunden auch gehörig verunsichern können: Guter Rat von unabhängigen Experten ist beim Abschluss immer angebracht.

Nürnberger Verbraucherschützer warnen: Immer mehr unseriöse Geschäftemacher ködern Kunden

NÜRNBERG Mit verlockenden und vermeintlich kundenfreundlichen Angeboten werden Verbraucher immer mehr hinters Licht geführt und oft richtig abgezockt – in fast jedem Bereich: vom Energiemarkt über Geldanlagen bis zur Nahrungsmittelbranche! Das macht die Verbraucherzentrale Nürnberg (VZ) in ihrer neuen Jahresbilanz deutlich. Die AZ stellt die zehn häufigsten Abzocktricks und Kostenfallen vor – und wie Sie sich schützen können.

Kostenfallen im Internet:

Nutzer werden über vermeintlich kostenlose Angebote, z.B. Software- oder Antivirusprogramme, auf dubiose Internetseiten gelockt, wo sie auf einmal kostenpflichtige, teils mehrjährige Abos abschließen. Die Falle schnappt zu, wenn die Nutzer Namen und Adresse hinterlassen, um das kostenfreie Angebote zu nutzen. Die VZ rät: „Nicht blind auf den ersten Link in Suchergebnissen klicken!“ Dahinter verstecken sich oft bezahlte Anzeigen unseriöser Anbieter, nicht etwa die inhaltlich besten Ergebnisse!

Unerlaubte Telefonwerbung:

Das 2009 in Kraft getretene Gesetz gegen unlautere Telefonwerbung, durch die überrumpelten Verbrauchern Verträge aufgeschwatzt werden, brachte laut VZ nichts. Im Gegenteil: Die Betrüger werden immer aggressiver. Eine besonders dreiste Methode: Die Anrufer wecken Vertrauen, indem sie einem bereits vorhandene persönliche Daten vorlesen, unter dem Vorwand, diese abgleichen zu wollen. Ziel ist aber, die Kontoverbindung zu entlocken. Gelingt das, werden fiktive Beträge abgebucht und einfach behauptet, es sei telefonisch ein Vertrag zustande gekommen. Die VZ rät: Bei Verdacht auf kein Gespräch einlassen, sondern auflegen!

Versteckte Preiserhöhungen:

Seit April 2009 muss sich die Nahrungsmittelindustrie nicht mehr an Mengenvorgaben halten. Das Problem: Oft ist jetzt weniger drin in der Packung, die Preise bleiben aber gleich. Die VZ rät: Mengen und Preise genau vergleichen!

Krankenversicherungen:

Bei privaten Krankenversicherungen sind schnell Beitragssteigerungen auf mehrere hundert Euro pro Monat möglich, auf die bei Abschluss oft nicht hingewiesen wird. Die Beiträge sind nicht wie bei der gesetzlichen an die Höhe des Einkommens gekoppelt. Außerdem suggerieren manche Berater, dass ein Wechsel zurück in die gesetzliche unkompliziert ist. Spätestens ab 55 wird das aber sehr schwierig! Vorsicht ist auch bei Zusatzversicherungen geboten: Garantien über eine 100 Prozent Erstattung sind so gut wie unmöglich. Die VZ rät: Prüfen, was eine Versicherung im Einzelfall tatsächlich zahlt!

Energieversorger:

Angebote mit Vorauskasse oder Aktionsboni sind mit Vorsicht zu genießen. Denn: Wenn der Anbieter pleitegeht oder keine Leistung erbringt, zieht der Verbraucher meist den Kürzeren. Die VZ rät: Abstand nehmen von solchen Angeboten!

Grauer Kapitalmarkt:

Hier werden die gefährlichsten Produkte angeboten: Meist geschlossene Anlagen wie Schiffs-, Medien-, oder Solarfonds, in denen das Geld festsitzt, man schwer rauskommt und die mit einem unkalkulierbaren, sehr hohen Risiko behaftet sind. Das Geld kann schnell weg sein. Und die Kunden sind als stille Gesellschafter mit in der Haftung! Die VZ rät: Skeptisch sein bei zu hohen Renditeversprechen und Hochglanzwerbung – die täuscht oft viel vor.

Geldanlagen:

Viele Fonds und vor allem Zertifikate sind so undurchsichtig, dass oft nicht einmal Bänker wissen, wie sie funktionieren. Gebühren oder Risiken werden dem Kunden oft nicht mitgeteilt. Die VZ rät: Was ich nicht verstehe, auch nicht abschließen, sondern Beratung bei unabhängigen Experten einholen. Kaffeefahrten: Per Post kommen vermeintliche Gewinnbenachrichtigungen ins Haus. Um diese zu bekommen, muss man „nur“ an einer Reise teilnehmen. Statt Preise winken dort aber nur Kosten!

Die VZ rät: Die Benachrichtigungen genau studieren, oft sind unauffällig versteckte Einschränkungen vermerkt.

Haustürgeschäfte:

Sie sind gerade in Nürnberg eine beliebte Masche! Die Werber bieten hohe Geldgewinne, Zeitschriften-Probeabos oder Telefonverträge – vor der Wohnungstür, aber auch in Fußgängerzonen – angeblich ohne Verpflichtungen für den Kunden! Meist soll man sofort unterschreiben und hängt in einem Vertrag fest, von dem nie die Rede war. Die VZ rät: Die Alarmglocken müssen schrillen, sobald etwas unterschrieben werden soll!

Altersvorsorge:

Bei Lebens- und Rentenversicherungen schwanken die Kosten stark! Banken bieten nie die volle Bandbreite an Angeboten an, sondern ihre Hausprodukte. Die VZ rät: Alle fünf Jahre und immer, wenn sich was im Leben ändert (Heirat, Kinder)! die Versicherungen checken.

Marlina Pfefferer

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