Das sind die Förster der Deutschen Bahn

Freising - Diesen Arbeitgeber hatte Nina Chlebda nach ihrem Studium in Freising sicher nicht auf dem Schirm. Die Diplom-Forstwirtin arbeitet seit drei Jahren für die Bahn.
Zuständig ist Chelbda für die Vegetationskontrolle an den Gleisen im Süden Bayerns. Heißt: Immer, wenn ein Baum droht, auf die Gleise zu fallen, wird ihr Team gerufen.
Aktuell wird an der Strecke zwischen Moosburg und Freising gearbeitet. „Durch die Aktivitäten des Bibers besteht dringender Handlungsbedarf“, sagt Chlebda. Viele Bäume sind angenagt und drohen umzustürzen — im schlimmsten Fall auf die Schienen.
Deshalb müssen Bäume aus Sicherheitsgründen zurück geschnitten oder gefällt werden.
Der Bahndamm grenzt dabei direkt an die sanft dahin fließende Moosach. „Weil der Bereich für schwere Gerätschaften zu schmal und zu sehr verbaut ist, kommt hier der Schwimmbagger zum Einsatz“, erklärt Chlebda.
Der klassische Beruf als Försterin schien der 32-jährigen zu einseitig. So koordiniert die Forstingenieurin rund 70 Mitarbeiter. Neben der Anleitung vor Ort, fallen auch die Abstimmung mit den Behörden und den Anwohnern in ihren Aufgabenbereich.
„So eine Aktion bedarf monatelanger Vorbereitung“, so Chlebda. In diesem speziellen Fall wurde auch der Biberbeauftragte in die Planungen miteinbezogen.
Auch Jacob Dietze übt einen Job bei der Deutschen Bahn aus, den man nicht direkt mit dem Unternehmen verbinden würde. Nach seiner Ausbildung zum Forstwirt hat er sich bei der DB weitergebildet. Jetzt klettert er berufsmäßig auf Bäume.
„Alles was grün ist, ist unsers“, erzählt der 27-jährige.
Bei besonders schwierigen Fällungen wird Dietze gerufen. Dann müssen er und seine Kollege in die Wipfel klettern und kritische Äste vorab entfernen. Erst dann kann gefällt werden.
„Falls etwas schief geht, kann ich per Funk sofort eine Streckensperrung veranlassen“, berichtet Chlebda.
Bundesweit beschäftigt die Deutsche Bahn mittlerweile über 750 Forstwirte, Forstingenieure und Fahrpfleger. Mit den gestiegenen Anforderungen im Arten- und Naturschutz sei dieser Aufwand nötig geworden, so Bahnsprecher Bernd Honerkamp.