Das machen die Hoteliers in Franken mit dem Steuerrabatt
Die Senkung von 19 auf 7 Prozent kommt den Hotelbesitzern und auch den Gästen zu Gute: schönere Zimmer, mehr Sercice - und die Übernachtungspreise sinken auch
ZIRNDORFSeit 1. Januar können sich die Hoteliers über die gesunkene Mehrwertsteuer freuen. Statt 19 zahlen sie nur noch sieben Prozent. Am Freitag verkündete der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband im Hotel Reubel in Zirndorf, was mit den eingesparten Geldern bereits bewegt wurde und welche Veränderungen noch geplant sind.
Laut einer Umfrage des Verbands, an der sich 519 bayerische Betriebe beteiligt haben, konnten durch die Steuersenkung bisher rund 105 Millionen Euro neu investiert werden. Hotelbesitzer Paul Reubel freut sich über die zusätzlichen Gelder: „Nach massiven Umsatzeinbrüchen im Jahr 2009 ist die Steuersenkung eine große Entlastung für die Hotellerie. Jetzt kann ich endlich meine Zimmer auf Vordermann bringen.“ Das dürfte auch seine Gäste freuen. In Zukunft können sie in speziellen Themenzimmern nächtigen. Egal ob 1001 Nacht, Playmobil oder das modernisierte Standard-Zimmer – für jeden Geschmack ist etwas dabei.
Sechs statt vier Azubis
Von den Renovierungsmaßnahmen profitieren hauptsächlich regionale Handwerksbetriebe. „Viele Firmen hätten Kurzarbeit anmelden müssen, wenn sie nicht unerwartet Groß-Aufträge aus der Hotelbranche bekommen hätten“, stellte Verbands-Präsident Siegfried Gallus fest.
Auch auf die Übernachtungspreise wirkt sich der neue Steuersatz positiv aus – sie sind um gut sechs Prozent gesunken. „Wir können unseren Gästen eine Preissenkung von drei bis vier Euro pro Zimmer bieten. Und das, obwohl wir zugleich viel Geld in eine neue Einrichtung investieren“, so Sabine Powels, Geschäftsführerin des Hotel Victoria in der Nürnberger Königstraße. Außerdem kann es sich die Hotelbesitzerin nun leisten, sechs Auszubildende zu beschäftigen. In den letzten Jahren waren es dagegen nur vier oder fünf.
Dass die Mehrwertsteuersenkung bislang nur auf Übernachtungen gilt, ist Gallus jedoch ein Dorn im Auge. „Auch die Gastronomie sollte steuerlich angeglichen werden!“ nn
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