Das Klinikum will raus aus der Schuldenfalle

Es geht um 138 Millionen Euro: Ein Finanz-Deal soll das Krankenhaus retten
NÜRNBERG Das Nürnberger Klinikum soll stärker werden. Gelingen soll das mit einem raffinierten Finanz-Deal, den sich Kämmerer Harald Riedel und Klinikum-Chef Alfred Estelmann ausgedacht haben. Beruhigend: Für die Patienten ändert sich nichts.
Bisher gehören Grundstücke und Gebäude der Stadt Nürnberg. Das Klinikum nutzte sie, ohne Pacht zu bezahlen. Damit sparte man 1998 Steuern, als das damals städtische Krankenhaus Kommunalunternehmen wurde.
Doch heute bremst dies die Entwicklung. Denn Zuschüsse für Bauten etwa bekommt nicht mehr die Stadt sondern das Klinikum. „Um klare Verhältnisse zu schaffen“, so Riedel, überträgt die Stadt nun Grund und Gebäude ans Klinikum. Dafür wird zwar Steuer fällig. Doch langfristig spart das Klinikum.
Zum einen steigt das Eigenkapital in der Bilanz um 116 Millionen Euro. Dadurch werden Kredite günstiger. Zum anderen legt die Stadt nochmal 22 Millionen Euro für den noch nicht bezahlten Verlustausgleich für 2007 und 2008 drauf – macht 138 Millionen Euro. Davon werden 60 Millionen für die Altersversorgung der Beamten zur Seite gelegt.
Damit spart das Klinikum 4,5 Millionen Euro im Jahr, die sonst für Pensionen hätten bezahlt werden müssen. Bleibt ein Fehlbetrag von 1,7 Millionen im Jahr. Estelmann ist sich sicher: „Unter den neuen Bedingungen können wir den bis 2012 abbauen.“ mir