Das gabs noch nie: Die Zugspitze hat ab heute ein zweites Gipfelkreuz

Ein Nachbau des Gipfelkreuzes der Zugspitze steht jetzt auf dem höchsten Berg Deutschlands – ganz sicher in der Bergstation. Warum die Zugspitzbahn zu dieser Maßnahme gegriffen hat.
von  AZ
Selfie auf sicherer Position und immer mit gutem Wetter. Im richtigen Winkel sieht es echt aus. Eine Wanderin lässt sich am Vormittag vor dem 2. Gipfelkreuz auf der Zugspitze fotografieren, das ab dem 3. Juli in der Ausstellung in den Innenräumen der Gipfelstation auf der Zugspitze aufgestellt ist. Der Nachbau soll es den Besuchern ermöglichen, das Gipfelkreuz ganz ohne risikoreiche Kletterei zu besuchen und sich darauf verewigen zu können.
Selfie auf sicherer Position und immer mit gutem Wetter. Im richtigen Winkel sieht es echt aus. Eine Wanderin lässt sich am Vormittag vor dem 2. Gipfelkreuz auf der Zugspitze fotografieren, das ab dem 3. Juli in der Ausstellung in den Innenräumen der Gipfelstation auf der Zugspitze aufgestellt ist. Der Nachbau soll es den Besuchern ermöglichen, das Gipfelkreuz ganz ohne risikoreiche Kletterei zu besuchen und sich darauf verewigen zu können. © Peter Kneffel (dpa)

Ein Foto mit dem Gipfelkreuz ganz ohne die Gefahr des Wegs zum Gipfelkreuz – das ist ab heute auf der Zugspitze möglich. Die Kopie ist ein Werk des Künstlers Bernhard Rieger und ab heute auf Deutschlands höchsten Berg zu besichtigen und natürlich auch zu fotografieren. 

Warum man zu dieser Maßnahme einer Kopie gegriffen hat? Wie die Bayerische Zugspitzbahn (BZB) berichtet, besuchen jährlich rund 600.000 Gäste den höchsten Gipfel Deutschlands. Von diesen Hunderttausenden wagen sich jedes Jahr zahlreiche Besucher auf den kurzen, aber steilen und steinigen Weg zum Gipfelkreuz – nicht selten in der unpassendsten Kleidung, mit fehlender Kraft für die paar Meter. 

An manchen Tagen wenig Platz am Gipfelkreuz auf der Zugspitze

Am Gipfelkreuz selbst wird der Platz an besucherreichen Tagen in dem abschüssigen Gelände knapp, wie die Zugspitzbahn berichtet.  Wie das aussehen kann, zeigt sehr eindrücklich dieses Video auf dem sozialen Netzwerk Instagram.

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Außerdem sei es sehr beliebt bei den Besuchern, sich durch das Anbringen von Stickern am Gipfelkreuz auf Deutschlands höchstem Gipfel zu verewigen. Inzwischen gebe es nur noch wenige freie Flächen und die Gäste müssten sich zunehmend verausgaben, um noch einen freien Platz zum Aufkleben zu ergattern. "Das ist sehr riskant in dem steilen Terrain", sagt Klaus Schanda, Marketing- und Vertriebschef bei der BZB.

Wanderer besteigen das originale Gipfelkreuz auf der Zugspitze.
Wanderer besteigen das originale Gipfelkreuz auf der Zugspitze. © Peter Kneffel (dpa)

"Die Gäste sind dort alpinen Gefahren ausgesetzt." Und die Reinigung des Gipfelkreuzes stelle langfristig keine Alternative dar, da es aufwändig ist und das Gipfelkreuz innerhalb kürzester Zeit ohnehin wieder zugeklebt wäre. Aus diesen Gründen habe man sich bei der BZB für das Aufstellen einer Kopie entschieden. Das Kreuz hat der Künstler Bernhard Rieger aus Wallgau geschaffen, den eine langjährige Zusammenarbeit mit der BZB verbinde. 

Der Künstler Bernhard Rieger hat das neue Gipfelkreuz geschaffen. Hier wird am Vormittag vor seinem Kunstwerk auf der Zugspitze interviewt.
Der Künstler Bernhard Rieger hat das neue Gipfelkreuz geschaffen. Hier wird am Vormittag vor seinem Kunstwerk auf der Zugspitze interviewt. © Peter Kneffel (dpa)

Gipfelkreuz auf der Zugspitze existiert seit 1851 

Die Zugspitze wurde das erste Mal 1820 offiziell bestiegen – damals natürlich noch ohne Gipfelkreuz. Wie die BZB berichtet, soll auf Drängen des damaligen Pfarrers am 12. August 1851 erstmalig ein Gipfelkreuz zum früheren Westgipfel transportiert und dort schließlich aufgestellt worden sein. Zwischenzeitlich wurde es auf den Ostgipfel versetzt, mehrmals repariert und im Oktober 1993 im Zuge des Neubaus der Gletscherbahn durch ein neues Gipfelkreuz ausgetauscht. Der Gedanke des neuen Kreuizes sei, "dass wir unseren Gästen eine neue Perspektive bieten können, ohne etwas verbieten zu müssen", so Klaus Schanda.

 

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