Das easyCredit-Stadion tankt Sonne!
Rund ums gesamte Dach entsteht ab Oktober eine Solaranlage. Der Strom wird sogar noch verkauft
NÜRNBERG Das easyCredit-Stadion fängt die Sonne ein! Seit vier Jahren prangt auf dem Süddach bereits eine Solaranlage. Nun soll das gesamte Stadiondach mit einer Photovoltaikanlage umrandet werden. Ein aufwändiger Plan, der sich laut Stadt Nürnberg aber klimatechnisch und finanziell lohnen wird. Im Oktober gehen die Montagearbeiten los und sollen bereits im Dezember abgeschlossen sein.
„Die Montage wird nicht einfach“, so Ronald Höfler, zweiter Werkleiter Eigenbetrieb Frankenstadion. Die Dächer lägen ungünstig, sehr lange Kabelwege müssten zurückgelegt werden. „Gleichzeitig muss der Aufbau vandalismussicher sein und darf den Denkmalschutz nicht verletzen.“
Die Stadt muss keinerlei Kosten stemmen
Trotz des großen Aufwands wird das Projekt rentabel sein, ist sich Höfler sicher. Er erwartet Einnahmen bis zu 5000 Euro im Jahr durch die Einspeisung des gewonnen Stroms (bis zu 368000 Kilowattstunden) ins allgemeine Stromnetz. Der Clou: Gleichzeitig muss die Stadt keinerlei Kosten für Planung, Bau, Wartung, Reparaturen, Versicherung der 800.000 Euro teuren Anlage stemmen. Um die Finanzierung dieser Posten kümmert sich die beauftragte Solar-Firma Iliotec – über die ganze Vertragslaufzeit von 20 Jahren.
Nicht zuletzt untermauere das Projekt auch den eigenen Anspruch, umweltfreundlich zu wirtschaften, so Höfler weiter. Iliotec-Chef Stefan Dobler erklärte: „Mit dem gewonnen Strom könnte man den Jahresverbrauch von 110 Vier-Personen-Haushalten decken.“ Das entspricht einer CO2-Einsparung von 391 Tonnen. Im Vergleich zum Gesamtverbrauch des Stadions machen die 368.000 Kilowattstunden (kWh) aber nur einen Bruchteil aus.
Der Jahresverbrauch liegt bei 1,8 Millionen kWh. Allein an einem Sommer-Spieltag – ohne Flutlicht und Rasenheizung – liegt der Verbrauch bei 12.000 kWh: dem jährlichen Strombedarf eines Zweifamilienhauses. mp
Wie der Erlanger Forscher Christoph Brabec biegsame Solarzellen für entwickelt, lesen Sie in der Print-Ausgabe Ihrer AZ am Dienstag, 21. 9.
- Themen: