Nach 10 Jahren Pause: Festival kehrt nach Bayern zurück – doch nicht jeder ist willkommen

Das Chiemsee Reggae Summer Festival kehrt 2026 zurück, jedoch mit neuen Regeln: Der Eintritt ist nun erst ab 18 Jahren erlaubt. Das hat unter anderem mit dem Konsum von Alkohol sowie mit der Legalisierung von Cannabis zu tun. 
Leonie Fuchs |
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Ein Mann trägt eine Hanfpflanze. Damit Minderjährige nicht mit der Droge oder mit Alkohol, der erst ab 18 Jahren erlaubt ist, in Berührung kommen, gibt es auf dem Chiemsee Reggae Summer 2026 erstmals eine Altersbeschränkung.
Ein Mann trägt eine Hanfpflanze. Damit Minderjährige nicht mit der Droge oder mit Alkohol, der erst ab 18 Jahren erlaubt ist, in Berührung kommen, gibt es auf dem Chiemsee Reggae Summer 2026 erstmals eine Altersbeschränkung. © IMAGO
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Das Chiemsee Reggae Summer Festival kehrt nach zehn Jahren nach Übersee am Chiemsee zurück. Vom 26. bis 28. Juni 2026 werden unter anderen Marteria, Capleton, Patrice und Neville Staple von der Bühne aus „Love, Peace and Unity“ verbreiten, wie die Veranstalter kürzlich in einer Mitteilung bekannt gaben.

Doch ändern sich künftig ein paar Dinge. Das Festival soll keine Großveranstaltung mehr sein, die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Die Betreiber wollen „back to the roots“, sich wieder auf Reggae besinnen (AZ berichtete). Und, jetzt zudem neu bekannt: Der Einlass ist erstmals erst ab 18 Jahren. Wieso?

"Zu Anfangszeiten hatten wir sogar einen Festival-Kindergarten.“

Früher haben Martin Altmann und sein Kollege Wolfgang Huber von Aloha-Promotion als Veranstalter darauf geachtet, dass das Festival möglichst familienfreundlich ist, erzählt Altmann. Das Tanzen am Chiemsee hatte 1995 begonnen, damals als kleine Veranstaltung. "Zu Anfangszeiten hatten wir sogar einen Festival-Kindergarten.“  Später feierten bis zu 35.000 Menschen jährlich auf dem Gelände.

Tausende Festivalbesucher sehen im Jahr 2016 in Übersee den Auftritt der Blasmusik-Band La Brass Banda.
Tausende Festivalbesucher sehen im Jahr 2016 in Übersee den Auftritt der Blasmusik-Band La Brass Banda. © Matthias Balk/dpa

Doch „aufgrund der Auflagensituation“ sei es inzwischen ein zu großer Aufwand, die Veranstaltung auch für Personen unter 18 Jahren zu öffnen. Deshalb gehe der Trend bei Festivals generell immer mehr zu einer Altersbeschränkung.

In früheren Jahren war der "Muttizettel" noch erlaubt

Bislang war der sogenannte Muttizettel für Jugendliche unter 18 Jahre das Ticket zum Festivalglück. Damit können Eltern einer anderen Person, die bereits volljährig ist, die Aufsichtsverantwortung über ihr Kind übertragen. Zudem kann darauf erlaubt werden, dass der oder die Jugendliche auch nach 24 Uhr noch ein Konzert oder das Festival besuchen darf.

Veranstalter Martin Altmann.
Veranstalter Martin Altmann. © privat

Alleine, um das zu kontrollieren, braucht es jedoch „eine Armada an Security-Personal“, sagt Altmann. Ein weiterer Grund für die Altersbegrenzung sei auch der Verzehr von Alkohol. Und auch die Legalisierung von Cannabis in Bayern sei ein Problem. Denn: Der Konsum von Cannabis ist in unmittelbarer Gegenwart von Minderjährigen laut Bayerischem Gesundheitsministerium verboten.

„Tickets U18 sind bürokratisch ein zu großer Aufwand“

„Als Veranstalter ist es einfach schwer kontrollierbar, ob auch ein 17-Jähriger an ein Getränk kommt, das erst ab 18 Jahren bestimmt ist“, so Altmann. „Oder ob neben demjenigen gekifft wird.“ Dafür braucht es demnach zusätzliches Personal, regelmäßige Kontrollen. „Das ist nicht finanzierbar und ein zu großer bürokratischer Aufwand.“

Der Veranstalter möchte keine Kopie früherer Großveranstaltungen haben, heißt es weiter in der Nachricht. Sondern ein „innovatives Festival mit einer Rückbesinnung auf die Wurzeln“. Es wird demnach kleiner, liebevoller und gemütlicher, mit kurzen Wegen und einem übersichtlichen Gelände.

Zudem soll kulinarisch auf Regionalität und Nachhaltigkeit gesetzt werden. „Alles kommt aus dem Umkreis, natürlich auch das Bier.“ Letzteres wird 4,50 Euro kosten.

Insgesamt werden laut Mitteilung über 30 Künstler beim Chiemsee Reggae Summer im kommenden Jahr auftreten. Es wird noch weitere Bands geben, kündigt Altmann an. „Das war erst die erste Bandwelle, die bekannt gegeben wurde.“ Die Tickets sind auf 10.000 Stück limitiert. Musikalisch liegt der Schwerpunkt wieder bei Reggae, Dancehall und Hip Hop, ganz wie früher.

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