Da singt sich einer die Seele aus dem Leib

Als sei er Janis Joplins jüngste Schwester: Asaf Avidan macht mit femininem Falsett Furore – am 3. September auch im Nürnberger Hirsch.
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Kehrt sein Inneres nach außen: Falsett-wunder Asaf Avidan kommt nach Nürnberg.
Gabo Agentur Focus / dpa report Kehrt sein Inneres nach außen: Falsett-wunder Asaf Avidan kommt nach Nürnberg.

NÜRNBERG - Als sei er Janis Joplins jüngste Schwester: Asaf Avidan macht mit femininem Falsett Furore – am 3. September auch im Nürnberger Hirsch.

Man traut seinen Ohren nicht, wenn Asaf Avidan zu singen beginnt. Der Singer-Song- writer aus Tel Aviv könnte mühelos als Janis Joplins jüngste Schwester durchgehen mit seinem femininen Falsett, das so irritierend ist wie faszinierend. Es ist sicher auch diese Stimme, die sich gerne Überschläge in Gefühlswirrungen leistet und damit dem jungen Israeli eine Ausnahmestellung sichert. Ein mexikanischer Kritiker bezeichnete ihn gar als „neuen Messias“. Zuhause wird sein Debüt „The Reckoning“ als „das wichtigste Rock-Album in der Geschichte Israels“ gelobt. Gerade macht sich der so Gerühmte auf, Deutschland für sich zu gewinnen. Beim Taubertal-Festival trat er gerade auf. Am 3. September steht das Nürnberg-Debüt an: Da spielen Avidan und seine Band The Mojos im Hirsch.

„Für mich ist meine Musik ungefähr so, als wenn ich meine gesamten Innereien mit den eigenen Händen aus dem Bauch reiße und sie dann dem Publikum hinhalte“, hat Avidan in einem Interview seine Suche nach dem „emotionalen Kern“ umschrieben. Vielleicht hat man deshalb den Typen, der sich selber zwischen Dylan und Led Zeppelin einordnet, so gerne mit Robert Plant und Janis Joplin verglichen: Da singt sich einer die Seele aus dem Leib. Liebe, Schweiß und Tränen sind der Kitt der englischsprachigen Songs, die Auseinandersetzungen mit Israels Kriegszustand und seiner politischen Rolle gegenüber Palästina scheuen. Von einer „Dilemmasituation“ spricht der links denkende Sänger. Schon deshalb, weil die Botschaften verbohrter Politik zuverlässig auch Nachrichten über eine aufblühende Musikszene wegdrücken.

Auch in Deutschland führt Avidans Herkunft bei Interviews meist schnurstracks in die belastete Vergangenheit. Dabei wolle er, sagt er, gar nicht den Eindruck erwecken, „dass in der Sekunde, wo ein Israeli nach Deutschland einreist, der Holocaust alles ist, worüber er nachdenkt“. daer

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