Da schäumt glatt das Bier in der Flasche

Die Karibik-Kapelle Yohto ist erwachsen geworden. Das bewies das K4-Heimspiel. Sie machen nicht mehr nur Raggae, sondern fügen auch HipHop-Elemente und elektronischen Uptempo-Arrangements hinzu. Gute Mischung.
Achtung, die „glorreichen Rasta-Sieben“ reiten wieder! Gewohnt stampfend, aber dazu außerordentlich gepflegt kommt er daher, der neue Yohto-Sound – sozusagen als Reggae im Jackett. Was nicht nur am nadelgestreiften Outfit von Gilles Yapi liegt, neben Daniel Kunoth einer der beiden sabbelnden Vokalakrobaten in der siebenköpfigen Nürnberger Karibik-Kapelle. Es passt einfach, hier beim Yohto-Heimspiel im prall gefüllten Festsaal des K4.
Posaune, Percussions, Bass, Saxophon und Orgel – der handgemachte „Jamaican flavoured Live Sound“ der Mulitinstrumentalisten und Kulturpreisträger, die sich selbst der Rettung der Livemusik in der Clubkultur verschrieben haben, ist nach zwei Alben erwachsen geworden. Ihre schweißtreibenden Riddims lassen weiter die Hütte brennen und Hüften kreisen, aber eben nicht nur: Rhythmische Latino-Klänge à la Manu Chao („Herr Schmidt“), kombiniert mit den unerhört wackeren Roots-Basslines, die sogar das Bier in der Flasche schäumen lassen, mischen sich mit HipHop-Elementen. Selbst vor elektronischen Uptempo-Arrangements („Respect“) schrecken die fränkischen Rastafaris nicht zurück.
Noch ist die neue CD nicht erschienen. Aber die Kostproben, die das rockende Septett, das im Juni auch auf dem Münchner Tollwood-Festival spielt, dem euphorischen Ragga-Stammtisch im K4 häppchenweise zum Fraß vorwarf, machen auf jeden Fall Lust auf mehr!
kk