Cyberangriff auf Nürnberg: Prorussische Hacker im Verdacht

Auf der Webseite der Stadt Nürnberg ging so gut wie gar nichts mehr. Jetzt ist mehr zu den Hintergründen bekannt.
von  dpa
Die prorussische Gruppe "NoName057(16)" will laut den Ermittlern mit Cyberattacken mediale Aufmerksamkeit erregen und dadurch Einfluss auf politische Entscheidungen nehmen. (Symbolbild)
Die prorussische Gruppe "NoName057(16)" will laut den Ermittlern mit Cyberattacken mediale Aufmerksamkeit erregen und dadurch Einfluss auf politische Entscheidungen nehmen. (Symbolbild) © Sebastian Gollnow/dpa

Eine prorussische Hackergruppe steht den Ermittlungen zufolge im Verdacht, für den Cyberangriff auf die Webseite der Stadt Nürnberg im Juli verantwortlich zu sein. Dabei handle es sich um die Gruppierung "NoName057(16)", teilte ein Sprecher der Zentralstelle Cybercrime bei der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg mit. Es werde noch geprüft, ob ein Zusammenhang zu den Ermittlungen der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main und des Bundeskriminalamts bestehe. 

Die Internetseite der Stadt Nürnberg war im Juli nach einer sogenannten DDoS-Attacke über Stunden nicht mehr zuverlässig erreichbar gewesen. Bei solchen Angriffen werden Websites mit massenhaften Zugriffen so überlastet, dass sie zusammenbrechen. 

Attacken gingen zum Teil über Tage

Deutsche und internationale Strafverfolgungsbehörden waren Mitte Juli gegen das Hacker-Netzwerk "NoName057(16)" vorgegangen und hatten dabei ein aus weltweit verteilten Servern bestehendes Botnetz abgeschaltet, das für gezielte digitale Überlastungsangriffe auf Internetseiten eingesetzt wurde. In Deutschland erließen die Ermittler sechs Haftbefehle gegen russische Staatsangehörige beziehungsweise in Russland wohnhafte Beschuldigte. Zwei von ihnen sollen die Hauptverantwortlichen hinter der Gruppe sein. 

Bei "NoName057(16)" handelt es sich laut BKA um ein ideologisch geprägtes Hacktivisten-Kollektiv, das sich als Unterstützer Russlands positioniert hat und im Kontext des Russland-Ukraine-Konflikts Cyberangriffe durchführt. Seit Beginn der Ermittlungen im November 2023 soll Deutschland Ziel von 14 Angriffswellen gewesen sein, die zum Teil über Tage dauerten.

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