Coronavirus: Viele bayerische Tafeln müssen schließen
München (dpa/lby) - Die Auswirkungen des Coronavirus machen auch vor den Tafeln keinen Halt. Von den rund 160 bayerischen Tafeln, die Bedürftige mit Lebensmitteln und Mahlzeiten versorgen, haben am Dienstagvormittag schon 40 geschlossen. Tendenz steigend.
Der Grund sei vor allem das meist hohe Alter der ehrenamtlichen Mitarbeiter und Gäste. Ältere Menschen gehören zu den durch das Coronavirus besonders gefährdeten Personen. "Eine große Zahl der bayerischen Tafeln wird temporär geschlossen werden müssen", befürchtet Peter Zilles, Vorstandsvorsitzender des Landesverbandes der Tafel Bayern.
Trotz der schwierigen Situation könnten Tafeln den Betrieb in großen Städten wie München, Erlangen, Nürnberg, Regensburg und Augsburg bisher mit entsprechenden Anpassungen aufrecht erhalten, sagte Zilles. So gebe es nun Ausgaben vor den Räumlichkeiten statt im Innern und es würden statt Gruppen jeweils nur einzelne Personen zur Ausgabe gelassen. Zudem werden beispielsweise in München und Erlangen Schüler und Studenten eingelernt, die sich als Freiwillige melden.
Der Sozialverband VdK kritisiert in diesem Zusammenhang die Versäumnisse des Staates und die zu niedrige Grundsicherung. "Es müsse von staatlicher Seite geregelt werden, dass die Versorgung mit Lebensmitteln für die Ärmsten sichergestellt wird, natürlich mit ausreichend Abstand, um die Helfer nicht zu gefährden", heißt es in einer Stellungnahme.
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