Corona-Tests: Kassenärztliche Vereinigung bittet um Geduld
München (dpa/lby) - Der mobile Fahrdienst der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) nimmt nach eigenen Angaben täglich bei etwa 1700 Menschen Abstriche für Tests auf das Coronavirus. Angesichts der enormen Nachfrage bittet die KVB um Geduld. Fünf bis sieben Tage dauere es aktuell, ehe ein Ergebnis vorliegt.
Der Hausbesuchsdienst sei mit mehr als 200 Fahrzeugen täglich im Freistaat unterwegs, um bei Verdachtsfällen Proben zu entnehmen, sagte ein Sprecher am Mittwoch. Die Abstriche würden in Labore gebracht, die jedoch auch völlig überlastet seien. "Die Kapazitäten sind erschöpft."
Das gilt auch für die Hotline mit der Nummer 116 117. Hier seien Mitarbeiter rund um die Uhr im Einsatz. Wartezeiten von 20 bis 30 Minuten seien nicht ungewöhnlich sagte der Sprecher. Wenn Anrufer dann einen Wutanfall bekämen, sei das nicht hilfreich. "Es ist eine absolute Ausnahmesituation." Zudem müsse parallel der reguläre ärztliche Bereitschaftsdienst auch gewährleistet bleiben.
Menschen, die Symptome aufweisen, sollen sich bei der KVB-Hotline melden. Symptome können in erster Linie Fieber und Husten sein - in Kombination mit dem Kontakt mit einem Infizierten oder nach der eigenen Rückkehr aus einem Risikogebiet. Im Gespräch entscheiden die Beratungsärzte, ob bei der betreffenden Person ein Abstrich genommen wird oder nicht.
Fällt ein Test positiv aus, meldet dies die KVB dem zuständigen Gesundheitsamt, das wiederum den Patienten in Kenntnis setzt. Die allermeisten Tests fallen dem KVB-Sprecher nach bislang negativ aus. Dann würden die getesteten Menschen von der KVB darüber informiert.
Während der Wartezeit auf das Ergebnis sollen die betreffenden Personen sicherheitshalber möglichst zuhause bleiben. So werde das Risiko für ihre Mitmenschen minimiert, empfiehlt der KVB-Sprecher.
Zurzeit arbeitet die KVB an der Einrichtung von Teststationen, in die Menschen mit Coronaverdacht für einen Abstrich geschickt werden können. Es sei aber noch nicht klar, wie viele solcher Stationen es geben wird und wann sie genau ihre Arbeit aufnehmen können. Die Orte der Teststationen sollen nur den Personen mitgeteilt werden, die dort wegen eines begründeten Verdachtes einen Termin bekommen.
Damit will die KVB eine Situation verhindern, wie sie sich am Montag in Landshut zugetragen hat. Dort hatte die Kommune eine Teststation eröffnet, die jedoch völlig überrannt worden sei, wie eine Sprecherin des Landratsamtes sagte.
Es seien zu viele Leute gekommen, die sich auch ohne Symptome oder Kontakt zu Patienten hätten testen lassen wollen und dann uneinsichtig gewesen seien. Die Polizei habe die Menschen schließlich weggeschickt, die Station wurde nach kurzer Zeit wieder geschlossen.
- Themen:
- Polizei