Coach Beierlorzer von Regensburg nach Köln
Regensburg - Nach zwei imponierenden Spielzeiten mit Jahn Regensburg nimmt Achim Beierlorzer die große Herausforderung beim 1. FC Köln an. Der 51-Jährige unterschrieb beim Aufsteiger in die Fußball-Bundesliga einen Vertrag bis zum 30. Juni 2021. "Achim hat beim SSV Jahn herausragend gute Arbeit geleistet und die vergangenen beiden Jahre durch sein Wirken als Fußball-Lehrer, aber auch als Mensch entscheidend mitgeprägt", würdigte Geschäftsführer Christian Keller am Montag die Verdienste des scheidenden Coaches. Die Nachfolge von Beierlorzer ist offen.
Beierlorzer hatte die Jahnelf zur Saison 2017/18 übernommen, nachdem Aufstiegstrainer Heiko Herrlich ebenfalls in die Bundesliga zu Bayer 04 Leverkusen gewechselt war. Im ersten Jahr unter Beierlorzer feierte der Jahn als Tabellenfünfter den Klassenerhalt und auch in dieser Saison ist wieder ein beachtliches Resultat möglich. Mit 48 Punkte liegen die Oberpfälzer einen Spieltag vor dem Saisonende auf Rang acht.
"Wir wollen nach wie vor Maximales erreichen und mit einem Sieg den bestmöglichen Schlusspunkt auf eine tolle Saison setzen. Darauf liegt bis zum Abpfiff am kommenden Sonntag mein voller Fokus", sagte Beierlorzer mit Blick auf das Heimspiel am Sonntag (15.30 Uhr) gegen den SV Sandhausen.
Am Wochenende, als die Regensburger einen 5:3-Erfolg bei Zweitligameister Köln bejubelten, wurde der Transfer über die Bühne gebracht. Beierlorzers Vertrag mit den Oberpfälzern war noch bis 30. Juni 2022 datiert. Laut übereinstimmenden Medienberichten soll die Ablösesumme bei rund 700 000 Euro liegen. Die Clubs schwiegen dazu.
Regensburg lässt seinen Trainer nicht gerne, aber mit vielen netten Worten gehen. Man sei "einerseits traurig darüber, Achim nun ziehen lassen zu müssen", sagte Keller, aber man freue sich auch für ihn. "Als ehrgeiziger Trainer reizt ihn die Herausforderung 1. Bundesliga sehr."
Der in Erlangen geborene Beierlorzer ist Mathematik- und Sportlehrer. Im Frühjahr 2014 hatte er als damaliger Trainer der B-Junioren der SpVgg Greuther Fürth den 60. Fußball-Lehrer-Lehrgang als Bester abgeschlossen. Seit dem Sommer vor fünf Jahren ist er Vollzeit-Coach und arbeitete danach zunächst vorwiegend im Nachwuchsbereich von RB Leipzig. 2015/16 war er in Leipzig Co-Trainer unter Ralf Rangnick.
"Ich hatte mir sehr gut vorstellen können meinen Vertrag beim SSV Jahn zu erfüllen und langfristig hier Trainer zu bleiben. Letzten Endes entscheide ich mich mit dem Wechsel aber für die sportliche Herausforderung 1. Bundesliga - noch dazu als Trainer von einem der größten und traditionsreichsten Clubs in Deutschland", sagte Beierlorzer.
Der Club muss nun zeigen, ob er wieder ein glückliches Händchen bei der Trainersuche hat. Das war in der Vergangenheit nicht immer so. Zwischen Markus Weinzierl (2008 bis 2012) und Herrlich (2016 bis 2017) versuchten sich gleich sechs verschiedene Übungsleiter.